In einer parlamentarischen Anfrage von SP-Grossrätin Tina Gartmann-Albin hat die Bündner Regierung auf Fragen zum Thema Pädophilie im Internet geantwortet. Während des Corona-Lockdowns sollen die Fälle zugenommen haben.
Laut der nationalen Plattform «Jugend und Medien» des Bundesamtes für Sozialversicherungen wurden in der Schweiz bereits 13 Prozent der 12- bis 13-Jährigen, 23 Prozent der 14- bis 15-Jährigen sowie 33 Prozent der 16- bis 17-Jährigen schon einmal übers Internet von einer Person mit sexuellen Absichten angesprochen.
Auch in Graubünden ist Pädophilie im Internet leider Tatsache. «Es wurden im 2021 56 Fälle, im 2020 36, im 2019 20, im 2018 29 und im 2017 18 betreffend verbotener Pornografie (Art. 197 StGB) bearbeitet», schreibt die Bündner Regierung in ihrer Antwort auf die Anfrage, «Verdachtsmeldungen der US-Behörden wurden im 2021 39 Fälle, im 2020 19, im 2019 26, im 2018 20 und im 2017 13 bearbeitet. Fälle von Cybergrooming, d.h. gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener mit Minderjährigen in Missbrauchsabsicht (Vertrauen wird stufenweise erschlichen) im 2021 und im 2020 jeweils 2 Fälle bearbeitet.»
Die Regierung bestätigt, dass eine Zunahme beim Konsum von pornographischen Bildern im Internet im 2020/2021 feststellbar ist: «Aufgrund dessen, dass die Dunkelziffer bei Fällen von Pädophilie im Internet hoch ist, muss davon ausgegangen werden, dass auch im Kanton Graubünden eine Zunahme stattgefunden hat.»
Für die Strafverfolgung von Pädokriminalität sind in der Schweiz die Kantone zuständig. Die Zusammenarbeit mit der Fedpol, die als Zentralstelle dient und den Informationsaustausch zwischen den Kantonen und den ausländischen Partnern oder auch spezialisierten Organisationen koordiniert, funktioniert gemäss er Regierungsantwort gut.
Hier gehts zur vollständigen Regierungsantwort auf die parlamentarische Anfrage.
(Symbolbild: Pixabay)