Gelungener Tour-de-Ski-Auftakt in Lenzerheide

Am 28. und 29. Dezember 2021 traf sich die Langlauf-Elite zum Auftakt der Tour de Ski 2021/22 in Lenzerheide. Auf dem Programm standen Sprintrennen in der freien Technik und Einzelstartrennen über 15 km (Herren) und 10 km (Damen) in der klassischen Technik. Die Organisatoren ziehen eine positive Bilanz und schauen auf ein zweitägiges Langlauffest mit rund 6‘000 Besucher:innen zurück. Aus sportlicher Sicht bleiben positive Meldungen der Schweizer Delegation aus.

Obwohl der Ticketvorverkauf aufgrund der unsicheren Situation um Covid-19 spät anzog und im Vergleich zu den Vorjahren eher schlecht ausfiel, zeigte die Zuschauertribüne – insbesondere bei den Sprintrennen am Dienstag – ein erfreuliches Bild. Sie war nämlich anders als erwartet lückenlos gefüllt. Bereits vor der Qualifikation bildete sich eine Schlange bei den Tageskassen und die Organisatoren durften viele kurzentschlossene Besucher:innen begrüssen. Über beide Renntage wurden rund 6‘000 Besucher:innen registriert, wovon lediglich ein Drittel das Ticket via Vorverkauf organisierte. Zwei Drittel kauften ihr Ticket also erst auf Platz. Nebst dem Publikum waren zudem das Schweizer Fernsehen und fünf internationale TV-Stationen aus Deutschland, Norwegen, Schweden und Russland sowie 70 Journalist:innen und Fotografen anwesend, die das Renngeschehn aus nächster Nähe mitverfolgten.

«Dass dem Spengler Cup in Davos – einem gleichzeitig stattfindenden Grossanlass im Kanton Graubünden – einen Tag vor Beginn der Stecker gezogen wurde, hinterliess bei unseren letzten Vorbereitungen, die zeitgleich stattfanden, ein mulmiges Gefühl. Unser Motto lautete aber dennoch weiterhin: Wir lassen uns nicht verrückt machen, sondern versuchen, das Beste herauszuholen und einmal mehr einen unvergesslichen Anlass auf die Beine zu stellen», sagt OK-Präsident Hannes Parpan. Dieses Ziel habe man erreicht. «Wir sind dankbar, wurde im gesamten Tour-de-Ski-Tross lediglich ein einziger Covid-Fall registriert und dies sogar noch vor dem eigentlichen Auftakt.» Hannes Parpan lobt diesbezüglich die stets gute Zusammenarbeit mit den kantonalen Ämtern, der eigens für die Tour de Ski Lenzerheide eingerichteten Corona Taskforce und dem gesamten Organisationskomitee sowie allen Helfer:innen, die allesamt zum Gelingen des diesjährigen Langlaufweltcups in Lenzerheide beigetragen haben.

Keine Schweizer Podestplätze im Sprint

Top-Favorit Johannes Kläbo (NOR) sicherte sich den Tagessieg vor den beiden Franzosen Richard Jouve und Lucas Chanavat souverän. Die beiden besten Schweizer waren Valerio Grond und Roman Furger mit den Rängen 8 und 10. Der Bündner Dario Cologna verpasste den Einzug in die Viertelfinals. Bei den Damen stand die US-Amerikanerin Jessica Diggins vor Mathilde Myhrvold (NOR) und Anamarija Lampic (SLO) auf dem Podest. Die Schweizerin Nadine Fähndrich, die Schnellste im Prolog, stürzte und liess die Schweizer Hoffnungen auf einen Podestplatz bereits im Viertelfinale schwinden. Sie beendete das Rennen mit Rang 21. Pech hatte auch ihre Teamkollegin Laurien Van der Graaff. Die Bündnerin verpasste den Einzug ins Halbfinale um eine Hundertstelsekunde und wurde Dreizehnte.

Finnischer Geschwistersieg auf der Distanz

Nach dem Sprint am Dienstag war das Glück auch bei den Distanzrennen am Mittwoch nicht auf der Seite der Schweizerinnen und Schweizer. Hoffnungsträger Dario Cologna beendete sein letztes Weltcuprennen auf Schweizer Boden mit Rang 20. Der Bündner war bei allen ausser der ersten der insgesamt fünf Tour de Ski-Austragungen in Lenzerheide mit dabei. Total ist es seine 14. Tour de Ski, bei der er im Einsatz steht, wovon er schon vier Mal als Gesamtsieger hervorging. Das 15 km Distanzrennen gewonnen hat bei den Herren der Finne Iivo Niskanen vor Alexander Bolschunow (RUS) und Paal Golberg (NOR). Bei den Damen auf der 5 km kürzeren Strecke siegte Iivo Niskanens Schwester Kerttu Niskanen (FIN) vor Ebba Anderson (SWE) und Natalia Nepryaeva (RUS). Beste Schweizerin war Nadine Fähnrich, die das Rennen nach ihrem Sprint-Pech am Vortag auf Rang 14 beendete.

Side Events für den Langlaufnachwuchs

An den beiden Renntagen betrieben nicht nur die Profis Langlauf. Im Rahmen des Coop Mini World Cup bestritten Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren einen spielerischen Parcours. Dabei war mehr Geschick als Schnelligkeit gefragt: Denn am Ende gewannen jene, die den Parcours zweimal möglichst in der genau gleichen Zeit absolvierten. Der Coop Mini World Cup wurde in diesem Jahr vom Swiss Julala (Swiss Jugend-Langlauflager) betreut. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das vor und nach den Rennen von rund 50 Kindern und Jugendlichen in Anspruch genommen wurde.
 

(Bild: Federico Modica/zVg.)