In der Unihockey-NLA der Männer erzielten die beiden Bündner Teams unterschiedliche Ergebnisse: Derweil Alligator Malans beim Tabellen-Schlusslicht in Thun mit 4:7 verlor, holte Chur Unihockey bei den Tigers in Langnau mit einem 8:4-Sieg drei wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs.
Vielleicht waren es die süssen Erinnerungen an einen einfachen, aber emotionalen Kantersieg in der Hinrunde, die einem gelungenen Spielstart für die Bündner im Wege standen. Oder der gebrochene Rhythmus der WM-Pause und einige verletzungsbedingte Absenzen. Könnte man als Ausrede für ein verkorkstes Startdrittel gelten lassen, wenn daraufhin eine Steigerung einsetzen würde. Die 4:1 Führung zur ersten Drittelspause erspielten sich die Berner Oberländer mit stabilen Positionen und raschem Umschaltspiel. Die riskante, aber in der Regel gut kalkulierbare 1-2-2 Aufstellung der Malanser Defensive generierte Überzahlsituationen, die vom Thuner Angriff effizient in Tore umgemünzt wurden. Dagegen verhielten sich die Alligatoren offensiv zu wenig zielstrebig, scheiterten am starken Schlussmann Eckhart.
Das Selbstvertrauen der Berner Oberländer war nach dem Startdrittel gestärkt. Zwei Tore durch Damian Rohner und Remo Buchli noch vor Spielhälfte zum Anschluss (4:3) bedeuteten keine Kehrtwende im Spiel. Viel Bündner Ballbesitz und wenig Gefahr fürs Thuner Tor, keine Lösungen gegen die Thuner Defensive haben – ein Muster, das sich durch den Abend zog. Beim Gastgeber gegenteilig: Topskorer Nicolas Ammann stellte mit zwei präzisen Abschlüssen die Dreitoreführung wieder her.
Mit Fortdauer des Spiels verschwand die Gelassenheit zunehmend, dass die Alligatoren mit einem energischen Zwischenspurt die Wende gegen das Schlusslicht schon noch einleiten werden. Zwar erzielte Damian Rohner in der 50. Minute einen zweiten persönlichen Treffer, dieser hatte aber keinen positiven Einfluss auf das Spielgeschehen. Die Herrschäftler begingen auch in den letzten zehn Minuten zu viele Abspiel- und Stockfehler und konnten deshalb auch im Spiel 6 gegen 5 keine Akzente setzen.
Die Thuner, die in der Hinrunde ohne jede Siegchancen aus Maienfeld abreisten, zeigten an diesem Abend eine bissige, NLA-würdige Partie. Andere Teams gerieten auf dem ungewohnten Parkettbelag zuletzt auch in Rücklage, ausser Sarnen ging in dieser Saison aber noch niemand als Verlierer vom Feld. Die ausgebliebene Steigerung während des Spiels ist enttäuschend. Ein Schuss vor den Malanser Bug, die den vierten Platz dennoch halten können. Vor Weihnachten steht am kommenden Mittwoch die Auswärtspartie gegen Waldkirch St. Gallen an.
(Bild: Erwin Keller/zVg.)