Der Arosa Humorfüller – einer der wichtigsten Kleinkunstpreise im deutschsprachigen Raum – geht dieses Jahr an Simon Enzler. Das edle Schreibgerät wurde ihm am Dienstag während seines Auftritts überreicht, was den sympathischen Appenzeller doch einigermassen überraschte: «Ich habe ja schon manche Preis gewonnen» witzelte er, «aber bis heute habe ich immer gemeint, dass der Einzige, der mir noch gefehlt hat, der Prix-Garantie sei. Jetzt freu ich mich über den Arosa Humorfüller liberament extrem. Der Fülli ist souchogäschön!»
Der Arosa Humorfüller ist quasi der Ritterschlag des Humors, womit sich der 45-jährige in die Liste namhafter Preisträger wie Viktor Giacobbo, Michael Mittermeier, Caroline Kebekus, Claudio Zuccolini oder Gerhard Polt einreiht.
Simon Enzler ist übrigens einer der wenigen prominenten Künstler, die am Arosa Humorfestival nicht auf der grossen Bühne im über 1000 Personen fassenden Zelt neben der Tschuggenhütte auftreten möchten. Er bevorzuge den familiären Rahmen im kleineren Theater auf der Blatter-Bühne, das gerade mal 210 Personen fasst, meint der Kabarettist, trete dafür lieber an zwei aufeinander folgenden Tagen auf. Den Organisatoren des Arosa Humorfestival gefällt diese Haltung: «Bei Simon Enzler ist weniger, eben mehr. Und zu den Inhalten, die er transportiert, passt die Location doch perfekt.» unterstreicht Tourismusdirektor Roland Schuler.
«Enzler ist nicht nur einer der wenigen geimpften Appenzeller, er ist schlicht ein gescheiter Beobachter unserer struben Zeit, der mit leisen Tönen und viel Charme kein Blatt vor den Mund nimmt – und dies obendrein auch noch ziemlich gescheit tut», begründet Frank Baumann, der Direktor des Arosa Humorfestivals, die Wahl.
Die Art und Weise wie Simon Enzler gesellschaftskritische Themen elegant und mit viel Ironie und Sarkasmus auf die Schippe nimmt, sei grossartig, und die sprachliche Qualität seiner Texte herausragend. «Und was passt besser zu einem, der seine Nummern mit viel Sorgfalt drechselt, als ein hochwertiges Werkzeug», betont Tourismusdirektor Roland Schuler.
In seinem aktuellen Programm stellt sich Enzler die Frage, was man sich denn wünschen solle, wenn eine Sternschnuppe vom Himmel fällt. Und er kommt zum Schluss, dass eben «nicht alles was wahr wird, gewünscht war.» Ob sich Enzler in der Sternschnuppennacht vom 12. August 2021 den Arosa Humorfüller gewünscht hat, oder die tolle Auszeichnung in die Kategorie «nicht alles, was wahr wird, war gewünscht» gehört, lassen wir gerne in den Sternen des Aroser Nachthimmels stehen.
Die Verleihung des Arosa Humorfüllers ist neben der Arosa Humorschaufel und dem Schneemann des Jahres ein fester Bestandteil des Arosa Humorfestivals geworden. Das edle Schreibgerät gilt als Auszeichnung für die bisherigen Leistungen eines Künstlers, aber ebenso als Ansporn, weitere unterhaltsame und humorvolle Programme zu verfassen. Der Humorfüller wird an einen Künstler oder eine Künstlerin überreicht, der/die am aktuellen Arosa Humorfestival auftritt. Von der Jury wird allerdings das gesamte Schaffen der jeweiligen Künstlerkarriere beachtet und in die Bewertung mit einbezogen.
Das Arosa Humorfestival dauert noch bis zum 19. Dezember 2021 und wird im Humorzelt und auf der Blatter- Bühne auch bei den bevorstehenden Vorstellungen für neue Lachfalten sorgen. Tickets für die einzelnen Künstlerdarbietungen sind weiterhin im Onlineshop verfügbar.
(Quelle: Arosa Humorfestival)