Mit der Startsitzung wird die Mitwirkung für die Besucherlenkung im Projekt Rheinaufweitung vertieft. Der Beirat begleitet in einem partizipativen Prozess die Planung bis zum Abschluss der Stufe Bau- und Auflageprojekt.
Der Beirat umfasst neben den betroffenen Gemeinden, die Orts- oder Bürgergemeinden, die Umweltorganisationen, ausgewählte kantonale Fachstellen sowie Gruppierun- gen aus der Einwohnerschaft. Der Beirat Besucherlenkung ist ein beratendes Gremium der Projektleitung. Daniel Dietsche, Rheinbauleiter St. Gallen und Projektverantwortlicher ging zu Beginn der Sitzung auf das Projekt Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz ein. Die Vorprüfung und öffentliche Mitwirkung über den Entwurf des Auflageprojekts wurde am 26. Mai 2021 abgeschlossen. Die Projektierung des Auflageprojekts ist nun in Vorbereitung, so der Rheinbauleiter. Begonnen haben auch die Begleitplanungen für die Grundwasserbegrenzungs-Massnahmen in Maienfeld. Der Einfluss des Grundwassers auf der Seite Bad Ragaz wird ebenfalls nochmals geprüft.
Vorgängig ist der Projektkredit vom Kantonsrat St.Gallen zu genehmigen. Mit dem Auflageprojekt sind laut den Ausführungen von Daniel Dietsche verschiedene Begleitplanungen zu erarbeiten, so ein Teilstrassenplan im Kanton St. Gallen, ein Sondernutzungsplan in Bad Ragaz, weiter die Regelung des Gewässerraums, die Rodungsplanung, die Vorbereitung der Schutzverordnung oder die Regelung der Verlegung der Werkleitungen. Es steht also eine umfangreiche Planung an.
Anliegen der Bevölkerung und des Naturschutzes
Der Beirat Besucherlenkung soll Anliegen und Ansprüche formulieren und die An- sprechstelle bei Fragen und Anliegen aus der Bevölkerung sein. Den Beiratsmitgliedern wurden die Grundsätze der Besucherlenkung von Seiten Planer vorgestellt. Bereits heute hat es viele Besucherinnen und Besucher des Gebiets, vor allem entlang der Dammwege. In Sachen Besucherlenkung ist die Ausgangslage so, dass ein ge- schützter Auenperimeter und Lebensräume für seltene Arten berücksichtig werden müssen. Es gelte zwischen Naturvorranggebieten und Erholungsgebieten zu unter- scheiden. Im Projekt hat die natürliche Auen- und Flussdynamik absoluten Vorrang und
wird nicht behindert.
Attraktive Aufenthaltsgebiete
Die Strategie sieht Zutrittsbehinderungen und keine Verbote vor, dafür sind lenkende sanfte Methoden für die Besucherlenkung geplant. Schwerpunktmässig soll der Erholungsbereich auf dem Damm und den hochliegenden Waldinseln angesiedelt sein. Die Aufenthaltsgebiete sollen entsprechend attraktiv gestaltet werden. Um wildes Parkieren zu verhindern, muss ein Parkplatzangebot zur Verfügung gestellt werden.
In der Diskussion der Beiratsmitglieder wurden etwa gesetzliche Grundlagen für ein Betretungsverbot, temporäre und lokale Zutrittsbehinderungen, Feuerstellen oder der Zugang zum Wasser angesprochen. Weitere Themen waren ein Rangerdienst, der Langsamverkehr oder die Fischerei. In Gruppenarbeiten befassten sich die Teilnehmenden mit den verschiedenen Aspekten der Besucherlenkung. Die eingebrachten Vorschläge werden in einem nächsten Schritt ausgewertet und im Projektteam besprochen. Der Beirat tritt sich im Frühling 2022 zur nächsten Sitzung.
(Quelle: rheinaufweitung.ch)