Die Chur-Bergbahnen (BCD) erzielen trotz Corona das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Das uffa-Abo braucht mit bisher 55 Prozent verkauften Exemplaren bis Ende November noch einen Schlussspurt. Gewinner des Studienauftrages für das Stadthallenareal ist das Churer Architekturbüro Clavuot.
5’144 Aktionäre bilden bei den Chur-Bergbahnen (BCD) eine der zahlenmässig grössten Publikumsgesellschaften in Graubünden. 687 zufriedene Aktionäre genehmigten an der schriftlich durchgeführten GV alle Traktanden und eine ausgeglichene Rechnung. Mittlerweile erwirtschaftet die BCD 83 Prozent ihrer Mittel selbst. Die BCD erzielten gemäss VR-Präsident Andreas Riedi ein Plus von 5,9 Prozent beim Transportumsatz und trotz mehr Abschreibungen ein um 22,8 Prozent besseres Ergebnis (EBITDA). Auch die aktuellen Umsatzzahlen sind vielversprechend: Die Betriebserträge in diesem Sommer lagen um 15 Prozent über dem Sommer 2020. Wermutstropfen ist die Gastronomie in der Bergbaiz, mit welcher die BCD wegen Corona im letzten Geschäftsjahr einen Verlust von 35’000 Franken tragen musste. Denn als Dienstleistung für die Gäste wurde die Bergbaiz auch bei geschlossener Terrasse mit Take-away-Angeboten offen gehalten. Wegen der Beteiligung der öffentlichen Hand am Aktionariat der BCD ist die Bergbaiz nicht für Härtefallentschädigungen des Kantons berechtigt.
55 Prozent Bestellungen
An der Infoveranstaltung zur Neuen Brambrüeschbahn vom Freitagabend erklärte Geschäftsführer Patrick Arnet, dass es mit 55 Prozent Bestellungen noch einen Schlussspurt braucht, damit das uffa-Ganzjahresabo das Ziel von 1’115 Bestellungen bis zum 30. November 2021 erreicht. Zum 5-Jahres-Jubiläum des uffa-Abos zeigen die BCD fünf verschiedene Facetten von Brambrüesch auf. Alle bedeuten nicht nur den 5er, also das preisgünstige uffa-Jahresabo, sondern auch noch einen Zusatznutzen – symbolisiert mit dem Weggli. Bei 260 Betriebstagen im Jahr kostet das uffa-Abo nur 1 Franken pro Tag: mit der ChurCard erhalten Singles das Ganz- jahresabo ab 259 Franken, Paare ab 359 und Familien ab 399. Und dazu gibt es auch noch attraktive Zusatzleistungen: Gutscheine bis 50 Franken für die Miete von Outdoor-Sportgeräten, 20 Prozent Rabatt auf Tageskarten Arosa-Lenzerheide und 50 Prozent bei den 15 KMS-Partnern (kleinere und mittlere Skigebiete in Graubünden, www.kms-gr.ch). Die Pandemieabsicherung ermöglicht bei einem regionalen Lockdown die freie Fahrt in allen anderen KMS-Gebieten. Der Winterbetrieb beginnt nach der revisionsbedingten Betriebspause mit dem Wochenendbetrieb am 4. Dezember. Der tägliche Betrieb startet dann am 23. Dezember 2021.
Wie Reto Küng, Delegierter des Verwaltungsrates, ausführte, nimmt die neue Brambrüeschbahn immer mehr Gestalt an. Das Churer Architekturbüro Clavuot gewinnt nicht nur den Studienauftrag zur städtebaulichen Entwicklung des Stadthallenareals, sondern plant für die BCD auch die Talstation der Bahn als erstes Gebäude auf dem Areal der bisherigen Stadthalle. Mit Energie Wasser Chur (IBC) soll eine Energiezentrale in die Talstation integriert werden. Derzeit läuft die öffentliche Submission bei den Bahnherstellern zur Lieferung der Bahnelektromechanik. Die neue und moderne Bahn mit 8er oder 10er-Gondeln und einer Mittelstation in Fülian soll mit möglichst wenig Betriebskosten auskommen. Nebst den drei Stationsgebäuden planen die BCD ein Panoramarestaurant bei der Mittelstation. Es soll mit eigenen Mitteln u.a. durch das Partizipationskapital der Lieferanten im Umfang von 7 Prozent des Auftragsvolumen finanziert werden.
Neuer Name noch offen
Für den Namen der neuen Bahn sind auf www.uffa.ch bereits über 200 Vorschläge eingegangen. Sie können noch bis 30. November 2021 eingereicht werden. Die uffa-Abo-Inhaber:innen stimmen dann im nächsten Frühling über den neuen Namen ab. Das Projekt zum Bau der neuen Brambrüeschbahn ist aber weitaus kom- plexer als deren Namensgebung. Damit die Bahn auf den Winter 2026/2027 eröffnet werden kann, müssen gemäss Projektleiterin Nina Vuillemin im Hinblick auf das Plangenehmigungsverfahren (PVG) des Bundesamtes für Verkehr (BAV) 12 Projekte parallel koordiniert werden. Dazu gehören insbesondere auch die weiteren Infrastrukturen auf Brambrüesch sowie die Themenbereiche Raumentwicklung und Umweltverträglichkeit.
(Bilder: zVg.)