Rund 15 000 Bündnerinnen und Bündner betreuen, begleiten oder pflegen ihre Angehörigen. Sie sind nicht nur emotional unentbehrliche Stützen für die Betroffenen, sondern bilden auch eine wichtige finanzielle sowie personelle Entlastung des Gesundheitswesens. Zur Anerkennung dieses sozialen Beitrags wird der 30. Oktober zum «Interkantonalen Tag der betreuenden Angehörigen».
Angehörige sind eine wesentliche Stütze für Menschen, die auf Begleitung und Entlastung angewiesen sind. Mit dem Erbringen unzähliger Stunden Betreuungs- und Pflegearbeiten sind sie ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Sie unterstützen die erkrankten Familienmitglieder psychisch und sozial, helfen im Haushalt, kaufen ein und organisieren Transporte. Diese Hilfe ist unentbehrlich, damit eine erkrankte Person möglichst lange zuhause bleiben kann. Da immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen, ist es wichtig, die Betreuung pflegebedürftiger Menschen sicherzustellen – eine grosse Herausforderung für die Gesundheitsversorgung.
Auf der politischen Agenda
Das Thema rückt beim Bund und auch im Kanton Graubünden in den Fokus und steht auf der politischen Agenda. Das neue Bundesgesetz über die Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung wurde am 1. Januar 2021 in Kraft gesetzt. Es ermöglicht den betreuenden Angehörigen, ihre Berufstätigkeit und die Pflege dank bezahltem Urlaub besser miteinander zu vereinbaren. Konkret stehen ihnen bis zu drei Tage für die Betreuung eines Familienmitglieds nach einem Unfall oder einer Krankheit sowie 14 Wochen Urlaub für Eltern von schwerkranken Kindern oder Unfallopfern zur Verfügung. Damit wird die wichtige Rolle der betreuenden Angehörigen in unserer Gesellschaft hervorgehoben. Auf kantonaler Ebene hat das Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit dem Gesundheitsamt den Auftrag erteilt, die Tätigkeiten für die Erarbeitung eines Aktionsplans zur Unterstützung und Entlastung von pflegenden Angehörigen aufzunehmen.
Balance zwischen Ressourcen und Belastungen
Das Selbstmanagement ist wichtig für den Erhalt einer guten Balance zwischen Ressourcen und Belastungen. Betreuende und pflegende Angehörige können durch verschiedene Aus- und Weiterbildungen gestärkt werden. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Angeboten. Eine Auswahl dieser sowie viele weitere hilfreiche Informationen zu finanzieller Unterstützung ebenso wie Beratungs- und Unterstützungsangebote finden Sie auf der kantonalen Informationsplattform www.angehoerige-betreuen.gr.ch.
(Quelle: Gesundheitsamt)