Das «Uffa»-Abo der Bergbahnen Brambrüesch feiert sein 5. Jubiläum. Der Fünfer ist das «Uffa»-Abo und das Weggli sind neu Outdoor-Mietgutscheine vom Outside Shop in Chur. Trotz Corona verzeichnete die Brambrüeschbahn den zweithöchsten Transportertrag in ihrer Geschichte.
Es sieht gut aus auf Brambrüesch. Zum einen, weil die neue Brambrüeschbahn im Fahrplan ist, und zum anderen, weil die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein den zweitbesten Transportumsatz in ihrer Geschichte geschrieben hat. Und das alles trotz Corona. Und: Das «uffa»-Abo feiert seinen 5. Geburtstag. Und wie es sich für einen Kindergeburtstag gehört, gab es für die Gäste den Fünfer und das Weggli zum Znüni.
Die Verantwortlichen von Brambrüesch hatten ihre Medienkonferenz am Donnerstagmorgen in den Outdoor-Shop an der Unteren Gasse verlegt. Aus gutem Grund: Zum fünfjährigen Jubiläum gibt es eben den Fünfer und das Weggli – das heisst: Zum Abo gibt es Wertgutscheine der drei Outdoor-Anbieter Outside Chur, AIS-Sportschule Brambrüesch und DropinBikeshop Chur. Damit kann man alles mieten, was das Herz begehrt: Von der Ski-Saisonmiete bis zur Schneeschuh-Tagesmiete im Winter oder der E-Bike und Downhillbike-Miete im Sommer. Die Gutscheine haben einen Wert von 50 Franken für die Familie, 35 für Paare sowie 25 für Singles. Die drei Outdooranbieter finden sich in der Churer Altstadt, bei der Talstation der BCD oder auf Brambrüesch beim Brambuscenter. Der Deal, damit das alles zustande kommt sieht so aus: «uffa» klappt, wenn bis Ende 1115 Abos verkauft worden sind. Bisher war das kein Problem – in den letzten vier Jahren kam dieser Deal immer zustande.
Zweithöchster Transportumsatz
Der Transportumsatz im Sommer 2020 und dem Winter 2020/2021 stieg um 5,9 Prozent, nachdem er in der Vorperiode wegen des Lockdowns um zehn Prozent zurückging. «Das ist der zweithöchste Umsatz in der Geschichte», sagte Verwaltungsratspräsident Andreas Riedi. Zum ersten Mal nicht mehr in der Rechnung erscheint der vollständig bezahlte Investitionsbeitrag der Stadt Chur für die Pendelbahn (untere Sektion). Dieser machte im Vorjahr 517’000 Franken aus. Um diese Grösse bereinigt, veränderte sich der EBITDA um + 22,8 Prozent (Vorjahr + 5,4 Prozent) und die übrigen Abschreibungen erhöhten sich um 17 Prozent (244’000, Vorjahr 208’000). Die wegen Corona um 12 Prozent gestiegenen Personalkosten konnten mit um 37 Prozent geringeren Unterhaltskosten kompensiert werden. Die Sanierungskosten des Skliftes von 450’000 Franken wurden bereits in der Vorperiode direkt abgeschrieben. Auch die aktuellen Umsatzzahlen sind vielversprechend: die Betriebserträge in diesem Sommer lagen Ende August 2021 bereits um 17 Prozent über dem Sommer 2020.
83 Prozent selbst erarbeitete Mittel
Die BCD konnte den Anteil der selbst erarbeiteten Mittel auf einen neuen Rekordwert hieven: und zwar von 67 auf 83 Prozent. Als die neue Crew im Verwaltungsrat 2016 die Führung übernahm, betrug dieser Wert noch 55 Prozent. Damit manifestiert sich die Richtigkeit der uffa-Strategie und der Investition in das neue Bahnprojekt mit zahlreichen Zusatzinfrastrukturen. 40 Prozent vom Transportertrag von 1,76 Mio. stammen vom ganzjährig gültigen uffa-Abo. Der restliche Transportertrag wurde zu 53 Prozent im Sommer und 47 Prozent im Winter erzielt. Die Winterzahlen verbesserten sich dabei um 23,5 Prozent, während die Sommerzahlen um 10 Prozent rückläufig waren. Gemäss Betriebsleiter Patrick Arnet wurden noch nie so viele Schlitten gemietet wie in diesem Betriebsjahr. Insbesondere im Sommer spürte man die fehlenden Gruppen-Buchungen und Events. Im Winter erzielte die BCD mit den Schlitteltickets mehr Umsatz als je zuvor. Die Gastronomie in der Bergbaiz schlägt wegen Corona mit einem Minus von 35’000 Franken zu Buche. Als Dienstleistung für die Gäste wurde die Bergbaiz auch bei geschlossener Terrasse mit Take-away-Angeboten offen gehalten. Wegen der Beteiligung der öffentlichen Hand am Aktionariat der BCD ist die Bergbaiz nicht für Härtefallentschädigungen des Kantons berechtigt.
Erfolgreiches uffa-Abo
Das uffa-Abo hat sich weiter etabliert: mitten in der Corona-Unsicherheit im letzten Herbst schenkten 4’980 Personen mit 1’812 Abos den BCD ihr Vertrauen und erwarben das Ganzjahresabo mit Pandemieabsicherung. Damit sanken die Abozahlen lediglich um 6 Prozent. Auch im Vergleich mit dem Rückgang bei anderen Bergbahnen ein sehr positiver Wert. Am meisten Uffa-Abos gelöst hatten unverändert Familien (40 Prozent), gefolgt von den Partnern (36 Prozent/Vorjahr 37) sowie Singles (24 Prozent/Vorjahr 23). 81 Prozent (Vorjahr 79) der Uffa-Abonnenten sind aus Chur. Damit haben neun Prozent der 18’000 Haushalte in Chur ein Uffa-Abo. 18 Prozent (Vorjahr 20) der Abos stammen aus den übrigen Aktionärsgemeinden der Chur Bergbahnen (BCD), nur ein Prozent sind übrige Gäste.
Trendy oder günstig? Beides!
Unter dem Titel «Brambrüesch oder uffa? Beides!» wird die Bevölkerung aufgefordert, auf www.uffa.ch Namen für die neue Brambrüeschbahn vorzuschlagen. Aus den fünf meistgenannten Vorschläge wählen die uffa- Abonnenten im nächsten Frühling den Namen der Bahn. Und weil Brambrüesch seine Regionalität und Verbundenheit mit Chur zelebriert, kommt das Weggli der aktuellen Uffa-Aktion natürlich auch aus Chur: nämlich aus dem Backofen des Zuckerbäckers Arthur Bühler. Zusammen mit dem goldbestäubten 5er wird das Weggli aus Zopfteig exklusiv beim Zuckerbäcker am Obertor verkauft. «Ich musste den Zuckerbäcker ein bisschen dazu überreden», sagte VR-Mitglied und Kommunikationsbeauftragter Reto Küng. «Er hat ein Wegglitrauma, weil er als Kind einmal in den Teig gefallen ist.»
Die positive Volksabstimmung zum Kauf des Areals und Abbruch der Stadthalle vom 13. Juni 2021 hat den Auftrag der Bevölkerung zum Bau der neuen Bahn nochmals eindrücklich bestätigt. Der abgeschlossene Studienauftrag zur Entwicklung des Stadthallenareals gibt der Lage der Talstation eine besondere Stellung. Derzeit befinden sich verschiedene Varianten für die Talstation in der Detailprüfung. Sie sind Bestandteil der Verhandlungen mit dem Landeigentümer nördlich der Stadthalle. Bis Ende Jahr wird das Vorprojekt erarbeitet sein. Darin enthalten sind die Linienführung der neuen Bahn inklusive Mittel- und Bergstation. Projektleiterin Nina Vuillemin sagte: «Es gibt weltweit nur drei Anbieter, die eine Seilbahn bauen können. Einer von ihnen wird es machen.» Und Reto Küng sagte: «Wir werden das beste Seil der Welt haben. Das ist eine Bedingung für den Wettbewerb.»
Für das Panoramarestaurant bei der neuen Mittelstation auf Fülian ist ein Architekturwettbewerb geplant. Die Finanzierung des Panoramarestaurants möchte die BCD aus den 2 Mio. eigenen Mitteln bestreiten, welche sie gemäss der seinerzeitigen Abstimmung beschaffen muss. Die BCD gibt dazu voraussichtlich Partizipationsscheine heraus, welche von den am Bau beteiligten Un- ternehmen gezeichnet werden. Die Mittelstation und das Panoramarestaurant sollen als verlängerter Arm aus der Stadt Chur einen urbanen Charakter mit weiteren Attraktivierungen erhalten.
Mehr zur Brambrüeschbahn und dem uffa-Projekt: uffa.ch.
(Bilder: GRHeute)