Kranz gerettet – unheimliche Serie gerissen

Armon Orlik hat auf der Schwägalp nicht ganz an der Spitze mitschwingen können. Der Herrschäftler rettete mit dem geteilten 6. Rang aber immerhin noch einen Kranz. Die Niederlage im vierten Gang gegen Michael Wiget bedeutete allerdings das Ende einer fast schon unheimlichen Serie.

Nach fast zwei Jahren war Orlik vor einem Monat am Weissenstein-Schwinget zum ersten Mal wieder im Sägemehl gestanden. Letzten Sonntag, am Zürcher-Kantonalen Schwingfest, stand der Maienfelder vor Wochenfrist bereits wieder in einem Schlussgang. Am top-besetzten traditionellen Schwägalp-Schwinget vom Sonntag, das von seinem Teilverbandskollegen Samuel Giger souverän gewonnen wurde, musste Orlik aber seiner noch nicht perfekten Form etwas Tribut zollen. Beim Anschwingen gegen Kilian von Weissenfluh kam Orlik nicht über einen Gestellten hinaus, danach folgten aber zwei gute Siege gegen Marc Gottofrey und Steve Duplan, die noch alle Optionen für den Nachmittag offen liessen.

Unheimliche Serie von Armon Orlik gerissen

Dann aber folgte der Gang gegen den 22-jährigen späteren Schlussgang-Teilnehmer Michael Wiget aus Wünnewil FR, der in einer der äusserst seltenen Niederlagen Orliks endete. Der Blick auf die Statistik zeigt ein unheimliches Bild: Es war das erste Mal seit über drei (!) Jahren – damals verlor er im Juli 2018 zweimal am Rigi-Schwinget gegen den späteren Sieger Joel Wicki -, dass Orlik wieder einen Kampf verlor. Seit der letzten Niederlage hatte Orlik in 66 Kämpfen in Serie nicht mehr verloren, dabei 52-mal gewonnen und 14-mal gestellt. Oder anders ausgedrückt: In 12 Schwingfesten seit der letzten Niederlage holte Orlik 11 Kränze (nur auf der Schwägalp vor zwei Jahren musste er bereits nach einem Gang verletzungsbedingt forfait geben). Übersetzt in die Corona-Zeitrechnung gewann Orlik seit seiner letzten Niederlage 38-mal (bei 7 gestellten) und in diesem Jahr 13-mal (bei 7 Gestellten). 

In die Kranzränge gerettet

Auch beim Eidg. Schwing- und Älplerfest 2019 war Orlik mit sechs Siegen und zwei gestellten ohne Niederlage geblieben. Die erste Niederlage im Sägemehl seit 66 Kämpfen tut der grandiosen Serie Orliks keinen Abbruch, auch nicht, dass er nach einem Sieg über Fritz Ramseier im letzten Gang gegen den 19-jährigen Berner-Jurassier Matthieu Burger mehrmals in Rücklage geriet und sich im Endeffekt mit einem Gestellten und der Note 9 gerade noch in die Kranzränge rettete. Durch die Niederlage gegen Wiget war der Traum vom Festsieg für den Bündner Spitzenschwinger schon vorher dahin. Fazit: Orlik schwingt derzeit immer noch in der absoluten Schweizer Spitze mit, ist derzeit aber nicht mehr genau so dominant wie noch seiner Verletzung und vor der Corona-Krise.

Für die weiteren Bündner waren am Schwägalp-Schwinget nichts zu holen: Der Davoser Christian Biäsch und der Prättigauer Sandro Schlegel schwangen zu unkonstant und mussten sich am Ende mit den geteilten Plätzen 14 und 15 zufrieden geben, der junge Enrico Joos vom Schwingklub Chur schied nach vier Gängen und drei Niederlagen aus. 

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(Bild: Screenshot SRF)