Das Projekt «Serletta Süd» für eine Klinik und ein Hotel in St. Moritz kann realisiert werden. Das Bundesgericht hat die Beschwerden von Anrainern gegen die Teilrevision der Ortsplanung vollumfänglich abgewiesen. Als erstes soll nun das Klinikgebäude gebaut werden.
Fast sechs Jahre nach der Volksabstimmung hat das Bundesgericht die letzten Steine aus dem Weg zur Realisierung des Projekts Serletta Süd in St. Moritz geräumt. Die Beschwerden von zwei benachbarten Luxushotels und drei Anwohnern gegen die Revision der Ortsplanung wurden allesamt abgewiesen. Die Gemeinde St. Moritz kann nun das bereits eingereichte Baugesuch für den Klinikbau weiterbehandeln.
Gegen das Baugesuch gibt es zwar zahlreiche Einsprachen, die Projekteigentümerin Chris Silber St. Moritz AG ist aber zuversichtlich, dass sie ausgeräumt werden können: «Um die Gerichtsverfahren in die Länge zu ziehen, haben die Hotel- und Klinikgegner thematisch alle Register gezogen», sagt Martin Meyer von der Chris Silber St. Moritz AG. «Nach dem Urteil des Bundesgerichts gibt es nun keine sachlichen Argumente mehr, die gegen eine Baubewilligung sprechen würden. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die Einsprachen zügig behandelt werden und die Realisierung des Klinikbaus bald beginnen kann.»
«Gespräche konkretisieren»
Das Klinikgebäude muss zuerst gebaut werden, da es die Telefonzentrale der Swisscom aufnehmen wird, die heute im alten Postgebäude steht. Erst nach diesem Umzug kann das Postgebäude abgerissen und das Hotel gebaut werden. Für das Hotel sind zahlreiche Interessenten vorhanden, wie Martin Meyer erklärt: «Renommierte Hotelketten aus mehreren Ländern haben ihr Interesse an dem Projekt bekundet. Wir werden die Gespräche jetzt konkretisieren.» Auch die Pläne für ein Gesundheitshotel seien nicht vom Tisch, sagt Meyer. Der Kontakt zur international tätigen Lanserhof-Gruppe sei nach wie vor eng.
«Ein Gesundheitshotel wäre das Beste, was St. Moritz passieren könnte», unterstreicht auch Dr. Adi Urfer von der Klinik Gut, die das Projekt von Beginn an unterstützt hatte. Zwar werde die neue Klinik Gut nun im Heilbadareal in St. Moritz-Bad gebaut, eine Zusammenarbeit mit einem Gesundheitshotel sei aber immer noch möglich. «Das Urteil kommt für unsere ursprünglichen Pläne zwar zu spät, aber der Plan der Klinik- und Hotelgegner, das gesamte Projekt zu verhindern, ist nicht aufgegangen. Der Verfahrensmarathon hat unendlich viel Zeit und Nerven gekostet und dem Ansehen von St. Moritz massiven Schaden zugefügt», ist Urfer überzeugt.
(Bilder: Projekt «Klinik Serletta» von Bearth & Deplazes/zVg.)