Arosa blickt auf eine Woche im Zeichen des OL-Sports zurück

In Arosa drehte sich in der vergangenen Woche alles rund um den Orientierungslauf. Die Bündner Eventdestination blickt auf acht Eventtage mit über 2400 Teilnehmenden aus 23 Nationen zurück. Das Fazit der Veranstalter ist positiv. Rund 370 freiwillige Helfer standen im Einsatz und haben die Verantwortlichen beim reibungslosen Ablauf unterstützt.

Mit der ersten Etappe der Swiss Orienteering Week 2021 am Sonntag starteten Jung und Alt mit einem Waldsprint durch den Eichhörnliwald. Der Zieleinlauf im Wettkampfzentrum auf dem Sportplatz Ochsenbühl war von Nebel und dicken Wolken geprägt. Davon war dann beim prächtigen Sonnenaufgang am Montag nichts mehr zu spüren. Die Motivation und der Ehrgeiz aller Teilnehmenden waren nicht zu übersehen, als der Hörnli-Express die ersten Läufer und Läuferinnen in den frühen Morgenstunden an den Start von Etappe zwei beförderte. Es folgten abwechslungsreiche Etappen über unterschiedlichen Distanzen und in unterschiedlichen Terrains. So war zum Beispiel die Etappe drei, im abgelegenen Urdental, nicht nur für die Teilnehmenden, sondern auch für die Organisatoren der Infrastruktur eine grosse Herausforderung. In anderem Gelände, aber sicher nicht weniger spektakulär folgte dann die Postensuche rund um das Weisshorn oder auch in der Isel. Das gute Wetter, genauso wie der Elan und die Motivation von Jung und Alt, zogen sich über alle Etappen weiter.

«Auch die Stimmung im Dorf ist einzigartig. Noch vor ein paar Tagen haben in Arosa nur die roten Swiss O Week Fahnen auf den Event aufmerksam gemacht. Aber jetzt sind die aufgestellten OL-Läuferinnen und -Läufer aus allen möglichen Generationen schon fast nicht mehr wegzudenken», meint Roland Schuler, Direktor von Arosa Tourismus. Aber nicht nur im Dorf, sondern auch am Berg hiess man die Sportler herzlich willkommen.

OL-Nationalkader in Arosa

Die Swiss O Week lebt von der Diversität. Sowohl bei den Teilnehmenden als auch bei den Helfern und Helferinnen sind von jungen Schülern und Schülerinnen bis zu 80-jährigen Grosseltern alle Generationen und Leistungskategorien vertreten. Zu erwähnen sind an dieser Stelle sicher auch die top Läufer und Läuferinnen aus dem Nationalkader. Diese sind am Donnerstag zur Etappe vier gestartet und zeigten auch auf der Etappe fünf am Freitag ihr Können im herausfordernden Gelände der Isel. Diese beiden Swiss O Week-Etappen zählten nämlich bei den Damen- und Herren-Elite als Selektionsläufe für das Weltcup-Aufgebot des Schweizer Teams anlässlich der Mitte August in Schweden stattfindende OL-Weltcups und auch als World Ranking Events. Bei den Damen entschied Sabine Hauswirth den Langdistanzlauf der vierten Etappe für sich.

In den Berghängen zwischen dem Brüggerhorn und der Mittelstation der Weisshornbahn distanzierte die 33-Jährige ihre Konkurrentinnen um eineinhalb Minuten und mehr. Die weiteren Podestplätze sicherten sich die Russin Natalia Gemperle als Zweite und die Finnin Lotta Karhola als Dritte. Dem Rennen der Herren drückte Matthias Kyburz seinen Stempel auf: Der amtierende Mitteldistanz-Weltmeister lief sich einen Vorsprung von über drei Minuten heraus. Zweiter wurde Joey Hadorn und auf Rang drei klassierte sich Martin Hubmann.

An der fünften Etappe wurde im anspruchsvollen Bergwald rund ums «Grüenseeli» östlich von Arosa zum Mitteldistanztestlauf gestartet. In der Kategorie Damen Elite hatte die Finnin Lotta Karhola das Gelände am besten im Griff und siegte mit knapp 50 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Sabine Hauswirth. Auf Rang drei folgte Paula Gross. Bei den Herren Elite lieferten sich gleich mehrere Athleten ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss. Am Ende setzte sich knapp B-Kader-Athlet Christoph Meier durch. Lediglich zehn respektive 25 Sekunden hinter Meier klassierten sich die beiden A-Kader-Athleten Martin Hubmann und Florian Howald.

Arosa und der OL-Sport 

Nach kleineren OL-Veranstaltungen und der Durchführung des OL-Weltcup-Finals im Jahr 2015 war die Swiss O Week nicht der erste OL-Anlass in Arosa. «Ein toller Event geht zu Ende und wird uns in guter Erinnerung bleiben. In Arosa ist man nach der Swiss O Week sicher offen, auch in Zukunft weitere OL-Veranstaltungen durchzuführen», meint Tourismusdirektor Roland Schuler zufrieden. «Die vielen Höhenmeter in Arosa und die legendären 365 Kurven von Chur ans Talende stellten uns vom Organisationskomitee allerdings schon vor einige Herausforderungen», lacht OK-Präsident Marcel Schiess. Dass sich das gelohnt hat, zeigt sich nicht nur im zufriedenen OK, sondern auch an den begeisterten Gesichtern aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Veranstalter ziehen eine rundum positive Bilanz. Es gab keine grossen Umfälle und das mit der Bewilligung der Swiss O Week als erster echter Grossanlass im Kanton Graubünden Corona notwendige Schutzkonzept funktionierte tadellos. Gegen 600 Corona-Tests wurden unter der Woche für die nicht geimpften Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Organisatoren fachkundig durchgeführt und an neuralgischen Stellen wie beim Start und im Ziel wurde konsequent eine Maskenpflicht durchgesetzt.

 

(Bilder: zVg.)