Trainingshalle in Chur: Es ist aufgerichtet!

Verborgen hinter orangen Wänden wird in der Oberen Au in Chur emsig geschafft. Nächster Meilenstein: Die Aufrichte der neuen Trainingseishalle neben dem Thomas-Domenig-Stadion. Sie soll noch im Winter eröffnet werden.

Wenn man sich nur um die Boccia-Halle oder die Badi bewegt, hat man keine Ahnung, was hinter den orangen Mauern hochgezogen wird. Erst auf der anderen Seite der Absperrung wird einem klar, was hier schon in seiner ganzen Form da steht: Die neue Trainingseishalle. Man kann schon erahnen, wie es einmal sein wird, wenn die Eishockeyanerinnen und Eishockeyaner einmal hier aufspielen werden.

«Ein Stadion ist etwas schönes», sagte Reto Hörler, Geschäftsleitungsmitglied der HRS, die die neue Eishalle baut, am Freitagmorgen vor den Medien in Chur. «Sport hat immer mit Emotionen zu tun.» Relativ emotionslos, aber dafür sehr spannend sind die Zahlen, die dahinter stecken: Für den Bau wurden rund 30’000 Quadratmeter Humus abgetragen; der Aushub selber beläuft sich auf knapp 10’000 Kubikmeter. In der Eishalle, die ein Volumen von über 44’000 Kubikmeter hat, wurden 388 Tonnen Stahl und 3000 Kubikmeter Beton verbaut.

Aufrichtefest mit Schnaps

Das Projekt, das Teil des Masterplan Sportanlagen in Chur ist, ist gemäss Stadtpräsident Urs Marti knapp im Zeitplan, aber ganz sicher unter dem voranschlagten Kostendach von 38 Millionen Franken. «Das ist ja auch etwas, das die Steuerzahler gerne hören: Wenn etwas billiger ist, als man sagt.»

Die 3000 Kubikmeter Beton und 388 Tonnen Stahl – und all das, was es sonst noch zu tun gibt bei einem Stadionbau – wurden und werden von insgesamt 200 Arbeitern vor und hinter den Kulissen erledigt. «Es gab keinen Spatenstich wegen Corona, dafür wird die Einweihung umso grösser», sagte Urs Marti. Am Freitag gab es ein kleines Aufrichtefest: An einem Kran wurde in kleiner Tannenbaum auf das zukünftige Dach gehoben. Urs Marti musste einen Nagel einschlagen und bekam danach einen Tropfen Schnaps zu trinken. Das Glas durfte er mit Schmackes auf den Boden knallen, wo es in viele Einzelteile zersprungen liegen blieb.

So liegt vor dem neuen Stadion ein Scherbenhaufen – im Innern wird Puzzleteil für Puzzleteil zusammengesetzt. «Wir haben der Stadt versprochen, dass wir vor Weihnachten fertig sind», sagte Reto Hörler. «Es ist ein sportliches Gebäude, sportlich erstellt.» Die Übergabe ist auf den 22. Dezember geplant.

(Bilder: GRHeute)