Es ist soweit: Ich vergesse dauernd die Maske. Nicht immer, aber immer öfter. Egal, wo ich hingehe – es gibt es, dass ich gar nicht daran denke. Dabei liegen sie zuhause schön sichtbar für alle da, wo man dauernd vorbeiläuft. Jemand sagte mir kürzlich, das liege am Sommer. Weil man keine Jacken mehr habe, wo man sie in den Säcken horten könne.
Dabei war ich nie eine Maskenverweigerin. Wer mir sagt, dass Masken eine Bevormundung vom Staat sind, dem halte ich gerne entgegen, ob der ÖV-Fahrplan auch als Bevormundung angesehen wird – das ist nämlich Diktatur pur, wenn man so will. Mehr Vorschrift geht fast gar nicht. Und doch habe ich noch nie eine Demo gegen den Fahrplan erlebt.
Kürzlich ist es mir sogar passiert, dass ich einkaufen musste und mir erst mitten im Dorf in den Sinn kam, dass ich die Maske vergessen hatte. Nun war ich schon halb unten, es war heiss und ich hatte null, wirklich null Lust, wegen einer Maske alles wieder hoch und dann wieder runter und dann wieder hoch zu laufen. Der Schrittzähler hätte wohl Freudensprünge gemacht, aber eben: Null Bock.
So klingelte ich auf dem Weg zum Laden an der Türe von Freunden und bettelte um eine Maske. Ich trank noch einen Kaffee, wir plauderten über dies, das und Ananas und datierten uns gegenseitig auf. Was schön war und ohne die vergessene Maske wohl so nicht passiert wäre.
Vor ein paar Tagen habe ich erfahren: Es wäre doch kein Problem gewesen, ohne Maske in den Laden zu gehen. Sie haben ein geheimes Schublädeli, wo sie bei Bedarf eine rausziehen. Hat mir jemand gesagt, der es genau gleich ergeht wie mir.
PS: Frage für eine Freundin: Kann man Einweg-Masken, die wie Nastüchli in der Waschmaschine aus den Taschen fliegen und gewaschen werden, wieder benutzen?
(Bild: GRHeute)