Die Flimser Bevölkerung hat Ja zur Teilrevision des Zonenplanes und der Teilrevision des Generellen Erschliessungsplanes für den Bau einer neuen Bergbahn in Flims gesagt. Somit ist eine weitere Hürde zur Erschliessung des UNESCO Weltnaturerbes Tektonikarena Sardona geschafft.
Nachdem die Flimser Stimmbevölkerung am 13. September 2015 den Projektierungskredit über CHF 850‘000.- sowie am 19. Mai 2019 einen Beitrag von CHF 20 Mio. an die geplanten Gesamtkosten der Erschliessung des UNESCO Weltnaturerbes Tektonikarena Sadrona genehmigt hat, ist mit dem deutlichen Abstimmungsresultat von 1‘112 JA- zu 155 NEIN-Stimmen an diesem Sonntag, 13. Juni 2021 eine weitere Hürde geschafft. «Wir befinden uns auf der Zielgerade. Bis wir den Spatenstich für die erste Bauetappe vornehmen können heisst es jedoch weiterhin «locker sein, aber nicht locker lassen».», so Reto Gurtner, Verwaltungsratspräsident der Weissen Arena Gruppe.
Aufnahme der neuen Linienführung
Die Anpassungen des Generellen Erschliessungsplanes der Gemeinde Flims umfasst unter anderem die Aufnahme der neuen Linienführung der Gondelbahn. «Nach nun mehr 15 Jahren und zahlreichen Ideen und Konzepten bin ich sehr erfreut, dass wir gemeinsam mit der Gemeinde Flims die optimale Lösung gefunden haben, hinter welcher ich zu 100% stehe.», meint Gurtner zur Linienwahl. Diese führt von Flims über Foppa und Startgels zur Segneshütte. Von dort aus führt die Linie einerseits nach Nagens Sura und andererseits nach Ils Cugns. Die bestehende Sesselbahn Flims – Foppa und die Pendelbahn Startgels – Grauberg werden dadurch ersetzt. Die Sesselbahn Foppa – Naraus wird ersatzlos zurückgebaut.
Touristisches Leuchtturmprojekt mit neuer Technologie
Geplant ist eine kuppelbare Umlaufbahn mit 10er Gondeln mit einer maximalen Kapazität von 1‘500 Personen pro Stunde zwischen Flims und Nagens Sura sowie 1‘000 Personen pro Stunde zwischen der Segneshütte und Ils Cugns. Für die Planung und den Bau dieses touristischen Leuchtturmprojekts wurde die Bartholet Maschinenbau AG mit Hauptsitz in Flums beauftragt. Die Technologie wurde spezifisch für dieses Projekt entwickelt: Die Bahn soll vollautomatisch und bedarfsabhängig betrieben werden. Die Gäste wählen vor Fahrtantritt ihr Fahrziel aus, welches ihre Gondel anschliessend vollautomatisch ansteuert. Die Gondeln verkehren ausserdem nur auf Verlangen und rotieren nicht wie üblich am Zugseil. Mit diesem Konzept wird nicht nur der Energieverbrauch massgeblich verringert, sondern auch Betriebs- und Wartungskosten gesenkt.
Realisierung erster Etappe in 2022
Die Realisierung der Bahn wird in zwei Etappen stattfinden: 2022 sollen die vier Sektionen Flims – Foppa – Startgels – Segneshütte – Nagens Sura realisiert werden. Zudem sollen die bestehenden Sesselbahnen Flims – Foppa und Foppa – Naraus sowie die Pendelbahn Startgels – Grauberg rückgebaut werden. In der zweiten Etappe soll bis 2023 die Sektion Segneshütte – Ils Cugns erbaut und anschliessend das UNESCO Besucherzentrum in Ils Cugns realisiert werden.
(Bild: zVg)