Die Calanda Broncos haben sich im CEFL-Europacup-Halbfinal gegen das GFL-Spitzenteam Schwäbisch Hall Unicorns tapfer geschlagen, mussten sich am Ende aber geschlagen geben: Der deutsche Serienmeister setzte sich gegen die Bündner Footballer an der Churer Ringstrasse mit 21:35 (7:0, 7:14, 0:14, 7:7) durch und qualifizierte sich für das CEFL-Endspiel, wo sie auf die Swarco Raiders aus Innsbruck treffen.
Die Broncos, die ohne ein einziges Vorbereitungsspiel in den Beinen in diese riesige Herausforderung stiegen, starteten nach Mass ins Spiel. Eine wunderbar orchestrierte Angriffsserie aus Lauf- und Passspielzügen endete umgehend mit einem kraftvollen 6-Yard-Touchdown-Run von Running Back Steffen Haenelt zur 7:0-Führung für die Broncos (Kick Erik Rageth). Die Star-besetzte Offensive der Unicorns um Nationalmannschafts-Quarterback Alex Haupert, den langjährigen NFL-Tight End Moritz Böhringer sowie dem blitzschnellen US-Running Back John Santiago erwachte aber langsam und setzte die Broncos-Defensive in der ersten Halbzeit je länger, je mehr unter Druck, ohne aber zunächst Kapital zu schlagen.
Geniestreich vor der Pause
Das Momentum verlagerte sich im zweiten Viertel aber offensichtlich in Richtung der Deutschen, in den Schlussminuten schlug es dann auch punktemässig ein: Zuerst skorte Haupert aus kurzer Distanz, wenige Minuten später warf der Quarterback einen 65-Yard-Touchdown auf seinen völlig freistehenden Receiver Yannick Mayr zur 14:7-Führung für Schwäbisch Hall. Nach mehreren erfolglosen Angriffsversuchen der Broncos in der ersten Halbzeit, darunter eine Interception von Quarterback Conner Manning, bewegten die Broncos den Ball kurz vor der Pause wieder etwas besser, ehe ein Geniestreich von Coach Geoff Buffum das Spiel wieder ausglich: Mit einem sogenannten «Reverse-Flea Flicker»-Trickspielzug skorte Manning mit einem 35-Yards-Touchdown-Pass auf Adrian Sünderhauf zum 14:14-Halbzeitstand. Zum Ende der spektakulären 1. Halbzeit fing Max Gray zur Freude der rund 650 Fans an der Ringstrasse eine Interception in der eigenen Endzone.
Unicorns in der zweiten Halbzeit stärker
Allerdings blieb die Unicorns-Offense auch zu Beginn der zweiten Halbzeit erfolgreich, auch wenn sich die jungen Bündner nach Kräften gegen das starke Laufspiel der Gäste wehrten: US-Running Back Santiago skorte zuerst aus sieben Yards zur erneuten Führung der Gäste (21:14). Die Broncos Offense konnte folgend erneut nicht reüssieren, im Gegenzug erhöhten die Gäste durch ihren NFL-Rückkehrer Böhringer aus sieben Yards zum 28:14. Die Bündner haderten auch etwas mit den Schiedsrichtern, die die Broncos in der zweiten Halbzeit mit diversen Strafen belegten und selbst eine klare Tätlichkeit eines Unicorns-Spielers nicht mit einem Platzverweise bestraften. Allerdings zeigte sich in der Folge auch, dass die Unicorns doch etwas mehr Substanz aufwiesen als die Broncos: Ein kurzer Run zum 35:14 im vierten Viertel durch Running Back Jannies Fiedler brachte letztlich die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzten gleichwohl die Broncos: Passfänger Severin Murk beendete das Spiel nach eine sehenswerten 67-Yard-Touchown-Pass von Conner Manning mit einem Touchdown zum 21:35-Schlussstand.
Für die Calanda Broncos ist die CEFL-Saison damit bereits nach einem Spiel beendet. Aber es geht nun Schlag auf Schlag weiter: Nachdem der American-Football-NLA von Swiss Olympic der Semi-Professional-Status zugesprochen wurde, kann die Schweizer NLA bereits am nächsten Sonntag starten: Die Bündner empfangen dabei im Startspiel die Geneva Seahawks, die im letzten «offiziellen» Schweizer Spiel im Swiss Bowl 2019 in Chur zu Gast waren, zum Saisoneröffnungsspiel.
GRHeute ist Medienpartner der Calanda Broncos.
(Bild: GRHeute)