Gianna Foppa büffelt an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen in Rorschach berufsbegleitend an ihrer Primarlehrerin-Ausbildung. Gemeinsam mit drei Studienkolleginnen hat die Churerin in ihrer Weiterbildung das Projekt «natuerlichfuerdich.com» gestartet – für einen guten Zweck. Fünf Fragen an die 27-jährige Bündnerin.
Gianna Foppa, wie ist es zu diesem Projekt gekommen?
Das Projekt an der PH heisst ALGE, oder ausgesprochen: Arbeiten in Lerngemeinschaften. Wir haben uns zu viert zusammen getan, mit dem Gedanken, etwas für Kinder und Jugendliche zu machen. Privat sind wir alle gerne kreativ und stellen diverse Sachen selber her. Aber es war uns auch wichtig, ein Produkt zu produzieren, das wir auch verkaufen können, damit wir einen Gewinn spenden können. Daraus sind diverse Ideen gewachsen, aber lange nichts wirklich Greifbares, bis wir dann auf Kosmetikartikel gekommen sind. Jede und jeder braucht’s, und wir machen’s gern. So ist «natürlich für dich» letztlich entstanden.
Was genau stellt Ihr her?
Wir haben uns überlegt, was aktuell gefragt ist? Händereinigungsprodukte, Desinfektionsmittel und Seifen waren naheliegend. Handcremes kamen der Vollständigkeit halber dazu. Verkauft werden die Produkte über die Webseite natuerlichfuerdich.com. Die zeitlichen Aufwände tragen wir selbst, jede von uns investiert rund 100 Stunden ins Projekt.
Wie seid ihr praktisch vorgegangen?
Als Zuständige fürs Marketing musste ich zuerst einmal eine Homepage erstellen, dann folgte die erste Produktion. Wir wurden sogleich überrumpelt, eine Bestellung folgte der andern und wir waren fast sofort ausverkauft, womit wir überhaupt nicht gerechnet haben. Wir waren dadurch auch ziemlich im Stress, da daneben ja auch noch berufsbegleitend die Schule lief. Wir starteten dann eine zweite Produktion, die ebenfalls auf viel Interesse stiess, erstaunlicherweise nicht nur bei Bekannten, sondern auch bei Personen, die wir überhaupt nicht kennen. Den Gewinn spenden wir vollumfänglich an ein Kinderheim. Ein Problem ist, dass die Kosten beim Einkauf relativ hoch sind. Aber es ist uns trotzdem wichtig, weil wir versuchen, ganz nach unserem Motto «gemeinsam zu helfen», Kinder und Jugendliche zu unterstützen.
Und wie geht das Projekt weiter, wenn es von der PH her endet?
Wir haben schon darüber diskutiert, wie es anschliessend weitergeht. Es gibt zwei, drei Leute in der Gruppe, die «natürlich für dich» weiterführen würden. Ich gehöre auch dazu, weil es einfach Megaspass macht und ich es eine tolle Sache finde. Ich habe auch einiges gelernt und zum Beispiel gemerkt, dass ich gerne Marketingdinge tue. Das spornt mich auch an. Möglicherweise können wir die Produktion auslagern, dies werden wir sicher irgendwann mal thematisieren. Zum Projekt müssen wir zudem eine Unterrichtsreihe planen, die den Schulen übergeben werden kann. Somit wird das Projekt auch den Schulen zur Verfügung gestellt und kann allenfalls vertieft, weiterentwickelt oder übernommen werden.
Ihr werbt auf Eurer Webseite damit, dass der Duft Eurer Produkte ein Geheimnis bleibt. Heisst das, man kauft ein wenig die Katze im Sack?
Was im Produkt drin ist, steht natürlich drauf. Aber nicht, welchen Duft man erhält. Wir sind der Meinung, dass es ein schöner Überraschungsmoment ist, wenn man sich was Gutes tut und dann von einem feinen, unerwarteten Duft überrascht wird. Wir erhalten immer wieder Anfragen, wonach unsere Produkte riechen. Unsere Antwort ist, dass man sich bei «natürlich für dich» überraschen lassen muss, dass man es aber lieben wird. Wir haben schon einige Rückmeldungen erhalten, die gerade dieses Überraschungselement als positiv wahrgenommen haben.
Mehr Infos unter: https://www.natuerlichfuerdich.com
(Bilder: zVg.)