Ein Jahr wie kein anderes für das Kantonsspital Graubünden

Das Kantonsspital Graubünden hat ein ausserordentlich herausforderndes 2020 hinter sich. Einsatz, Durchhaltewillen und -vermögen sowie grosse Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägten das spezielle Jahr. Ein Jahr, das sich auch in den Fall- und Finanzzahlen niederschlägt.

2020 war ein Jahr wie kein anderes. «Einsatz, Durchhaltewillen und Durchhaltevermögen, aber auch Flexibilität prägten dieses spezielle Jahr. So hat alleine unsere Pflege total rund 8’000 Schichten – oder 63’921 Stunden – nicht auf der eigenen Abteilung geleistet, sondern auf anderen Abteilungen ausgeholfen», sagt Dr. Arnold Bachmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Und ergänzt: «2020 hat alle im Spital aufs Äusserste gefordert, jede Berufsgruppe, jede einzelne Mitarbeiterin, jeden einzelnen Mitarbeiter.» Das Jahr der Extreme habe aber auch viel Positives gebracht: «Die Solidarität untereinander war so gross wie noch nie zuvor, ebenso die Hilfsbereitschaft füreinander. Alle wussten um die Belastung des anderen, und alle hatten Verständnis dafür. Ich bin sehr stolz, Chef von solchen Mitarbeitenden sein zu dürfen. Im Namen der ganzen Geschäftsleitung bedanke ich mich für das gelebte Miteinander und den ausserordentlichen und unermüdlichen Einsatz – das war und ist schlicht grossartig.»

«Es war das Year of the Team Spirit»

2020 auch finanziell ein spezielles Jahr

2020 war finanziell ein sehr spezielles Jahr, das zeigt sich auch in den Fallzahlen: So hat das KSGR 17’259 Patientinnen und Patienten stationär behandelt, das sind 3.1 % weniger als 2019 (17’807). Die ambulanten Fallzahlen sind hingegen von 82’008 auf 91’697 gestiegen, das sind 11.8 % mehr als im Vorjahr – der Hauptgrund liegt in der grossen Zahl «externer» Fälle wie dem Labor und vor allem dem Testcenter. Die ambulanten Taxpunkte sind denn auch von 91’614 (2019) auf 91’513 (in Tausend) gesunken (minus 0.1 %). Bachmann: «Total haben wir stationär rund 8 Millionen Franken weniger als im Vorjahr eingenommen, ambulant rund eine Million mehr. Vom Kanton haben wir total für Mehraufwände und Umsatzrückgang rund 4.5 Millionen Franken erhalten, wofür wir uns beim Kanton Graubünden herzlich bedanken.»

Das alles schlägt sich auch in den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen nieder: So lag der Betriebsertrag 2020 bei 366 Millionen Franken. Das ist zwar eine halbe Million mehr als noch im Vorjahr, der Personal- und Sachaufwand stieg aber um 26 Millionen Franken auf 352 Millionen. Dies ergibt einen EBITDA – das ist das Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen – von 13.5 Millionen Franken, 25 Millionen weniger als im Vorjahr. Das hat auch zur Folge, dass nach Abschreibungen, Finanzergebnis, betriebsfremdem, periodenfremdem und ausserordentlichem Ergebnis beim Konzernergebnis ein Verlust von 1.3 Million Franken vorliegt. Das sind -0.3 % vom Umsatz. Zudem betrug die EBITDA-Marge als wichtigste Kenngrösse überhaupt – ein Spital braucht eine EBITDA-Marge von über 10 %, um nachhaltig und aus eigener Kraft in Personal, Medizintechnik und Immobilien investieren zu können – lediglich 3.7 % (im Vorjahr noch 10.7 %).

Das neue Hauptgebäude hat sich bewährt

Das neue Hauptgebäude ist seit April 2020 in Betrieb und hat sich bereits mehrfach bewährt. Dr. Martin Schmid, Stiftungsratspräsident des Zentrumsspitals, sagt: «Insbesondere die neue Intensivstation und die neue Intermediate-Care-Station (IMC) haben den Härtetest der Pandemie bestanden.» Dasselbe gilt auch für den grossen neuen Spitalplatz: Seit Anfang November ist darauf das Corona-Testcenter Nordbünden in Betrieb. «Ein Gebäude ist aber nur so viel wert, wie die Menschen, die darin arbeiten. Und diesen Menschen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kantonsspitals Graubünden, gebührt im Namen des ganzen Stiftungs- und Verwaltungsrates und auch von mir ganz persönlich der ganz grosse Dank», sagt Dr. Schmid. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten 2020 Ausserordentliches geleistet: «Sie haben nicht nur die Pandemie gemeistert und sind immer noch daran sie zu meistern, sondern sie haben eben so nebenbei auch das neue Hauptgebäude bezogen.» Das neue Hauptgebäude ist eine Investition in die Gesundheitsversorgung von morgen «Für ganz Graubünden, und alle Patientinnen und Patienten aus der ganzen Südostschweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, eben für uns alle», so Dr. Schmid.

Hier gehts zum kompletten Jahresbericht.

 

(Bild: ksgr.ch)