Ein «neuer» Bär im Münstertal

Am Sonntag hielt sich ein Bär im Val Müstair auf. Spuren im Schnee unterhalb des Piz Turettas konnten von der Wildhut einwandfrei einem Bären zugeordnet werden.

Das Amt für Jagd und Fischerei hat eine entsprechende Warn-SMS an die Landwirt/innen und Imker/innen in der Region versendet. Das Tier wird nun von der Wildhut und von den Parkwächtern des Schweizerischen Nationalparks genau beobachtet. Mittlerweile ist der Bär über den Ofenpass weitergezogen. Die Bevölkerung wird gebeten, sich an die Anweisungen in den Merkblättern des Amts für Jagd und Fischerei zu halten.

Die seit 2005 in Graubünden aufgetauchten Tiere stammen aus dem Trentino, aus einer Bärenpopulation, die in den letzten Jahren immer grösser geworden ist. Wenn Bären nur wenig Scheu vor dem Menschen zeigen, ist besondere Vorsicht angezeigt. Grundsätzlich sind Bären Raubtiere, zu denen man Distanz halten soll. Die Wahrscheinlichkeit, auf einen Bär zu treffen, ist allerdings sehr gering.

 

Was tun, wenn ich im Bärengebiet unterwegs bin

  • Informieren Sie sich über die mögliche Anwesenheit von Bären
  • Bleiben Sie auf den Wanderwegen
  • Meiden Sie dichtes Beerengebüsch oder abgelegene Pilzgründe
  • Machen Sie mit Sprechen oder unaufgeregtem Lärm auf sich aufmerksam
  • Lassen Sie keine Essensreste oder Abfälle liegen
  • Nehmen Sie ihren Hund an die Leine Was tun, wenn ich einen Bären sehen
  • Bleiben Sie ruhig stehen und versuchen Sie die Situation zu erfassen
  • Machen Sie mit möglichst natürlichem Reden auf sich aufmerksam
  • Versuchen Sie auf keinen Fall sich dem Bären zu nähern
  • Ziehen Sie sich langsam zurück (niemals rennen, Bären sind viel schneller als wir)
  • Vermeiden Sie alles, was der Bär als Bedrohung auffassen könnte (Stock rumfuchteln, Steine

    werfen, schreien etc.)

  • Locken Sie niemals freilebende Bären mit Futter an
  • Verzichten Sie zugunsten ihrer Sicherheit auf einen «Bärenschnappschuss»
  • Verfolgen Sie niemals einen Bären, der sich zurückzieht

Was tun, wenn sich ein Bär aufrichtet

  • Bären richten sich auf, um die Lage zu erkunden – dies ist keine Drohgebärde
  • Bleiben Sie stehen und machen Sie durch ruhiges Sprechen auf sich aufmerksam
  • Keine Abfälle liegen lassen; «Füttern verboten!»

Haben Bären erst einmal den Menschen als Nahrungslieferanten erkannt, ist es aus mit der Scheu. Er wird dann gezielt die Nähe des Menschen aufsuchen und damit gefährliche Situationen heraufbeschwören. Darum gilt:

  • Füttern Sie nie einen Bären
  • Lassen Sie auf Ihrer Wanderung keinen Müll und keine Essensreste liegen
  • Auch Komposthaufen und Kanister mit Rapsöl sind mögliche Futterquellen für Bären.

 

Besonders gefährliche Situationen

  • Bärin mit Jungtieren
  • Verletzter Bär
  • Bär, der beim Fressen gestört wird
  • Bär, dem ein Hund zu nahe kommt

 

(Bild: zVg.)