Pro Natura Graubünden und WWF lancieren das Projekt «Pasturs Voluntaris»: Freiwillige unterstützen Landwirtinnen und Landwirte beim Herdenschutz. Für einen erfolgreichen Projektstart sind die Organisationen auf die Mitarbeit von vielen freiwilligen Hirt*innen angewiesen.
Herdenschutz ist die wirksamste Massnahme im Umgang mit dem Wolf. Herdenschutzhunde, Elektrozäune und Nachtpferche schützen die Nutztiere effektiv vor Übergriffen durch Wölfe. Die Umsetzung dieser Schutzmassnahmen bedeutet einen Mehraufwand für landwirtschaftliche Betriebe. Genau hier setzen die Umweltorganisationen Pro Natura Graubünden und WWF mit dem Pilotprojekt «Pasturs Voluntaris» an und unterstützen damit Kleinviehhalterinnen und -halter.
Freiwillige Hirtinnen und Hirten werden ausgebildet
Ziel des Projektes ist, dass freiwillige Helfer*innen Heim- und Alpbetrieben beim Herdenschutz zur Hand gehen. Damit die Freiwilligen gleich von Beginn weg einsatzbereit sind, werden sie in einem Crash-Kurs ausgebildet. Während der zweitägigen Ausbildung bereiten ortsansässige Landwirte in Zusammenarbeit mit weiteren Fachpersonen die Freiwilligen auf die bevorstehenden Einsätze vor. Es wird ihnen der Umgang mit Herdenschutzhunden beigebracht, wie man wolfssichere Zäune aufstellt und wie die Tiere in den Nachtpferch gebracht werden. Der erste Ausbildungskurs findet am 21. und 22. Mai in Segnas statt.
Pilotjahr 2021
Das Projekt befindet sich in der Aufbauphase und die Freiwilligen müssen erst gefunden und ausgebildet werden. Deshalb kann «Pasturs Voluntaris» im Pilotjahr 2021 voraussichtlich nur eine gute Hand voll Heim- und Alpbetriebe unterstützen. Vorrang haben in dieser Phase Betriebe in der Surselva. In den kommenden Jahren soll das Projekt ausgeweitet werden, wodurch Betriebe im ganzen Kanton Unterstützung durch Freiwillige erhalten können.
Freiwillige gesucht
«Der Erfolg des Projekts hängt stark von der Anzahl an Freiwilligen ab, die wir für das Projekt begeistern können», so Patrizio Decurtins, Projektleiter von «Pasturs Voluntaris». Neben den Alpbetrieben, wo eher mehrtägige Einsätze mit Freiwilligen von weiter weg vorgesehen sind, sollen auch Heimbetriebe bei täglichen Arbeiten unterstützt werden. Dafür braucht es Freiwillige aus der näheren Umgebung. Decurtins sagt: «Ich freue mich auf viele Anmeldungen, damit wir gemeinsam einen wertvollen Beitrag für das Zusammenleben mit Luchs, Bär und Wolf in der Bündner Kulturlandschaft leisten können.» Vorausgesetzt wird die Vollendung des 18. Lebensjahres und ein gewisses Mass an körperlicher Fitness. Weitere Informationen und ein Anmeldeformular befinden sich auf www.pasturs-voluntaris.ch.
(Bilder: WWF)