Die Wintersaison ist vorbei. Die Pendelbahn steht unter der Woche still. Am Wochenende läuft sie bereits für Biker und Wanderer. Hinter den Kulissen sind die Vorbereitungen für den Neubau in vollem Gange.
Die Wintersaison war den Umständen entsprechend gut. Dank dem vielen Naturschnee konnten die Gäste der Bergbahnen Chur-Dreibündenstein während 15 Wochen täglich das Winterangebot auf Brambrüesch geniessen. Berichte von zu langen Wartezeiten an der Talstation blieben diese Saison aus, was man je nach Sicht auch positiv bewerten kann.
So ist es ruhig geworden um Brambrüesch. Ruhig? Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für den Neubau und den Rückbau auf Hochtouren. «Den Ingenieur, der das Projekt planen soll, haben wir bereits in einem offenen Submissionsverfahren ausgeschrieben», sagt Nina Vuillemin, die Projektleiterin der Brambrüesch-Bahn.
Es ist der Start für ein neues Leben für den Churer Hausberg. Während bei der Talstation mit Hilfe eines Studienauftrages die Gesamtentwicklung des Stadthallenareals geplant und so der Standort der Talstation festgelegt wird, sind gleichzeitig die Planungsarbeiten für die Mittel- und der Bergstation sowie die Definition der Anforderungen an die Bahn selber im Gange.
Noch ist die Entwicklungsrichtung des Stadthallenareals offen. Am Schluss entscheidet aber nicht die Bergbahn über dessen Entwicklung, sondern die Stadt Chur. «Sie ist im Lead in dieser Sache. Wir sind aber froh, dass unserer Bahn eine grosse Bedeutung zugestanden wird», sagt Nina Vuillemin.
«Trenne nie ein Bike vom Biker»
Zum Projekt gehört auch Grundlagenplanung. Grundlagen für die Raumplanung, ein Verfahren, das bis zum Bund geht und mindestens anderthalb Jahre dauert. Es werden die Grundlagen für die Entwicklung des zukünftigen Gästeangebotes geschaffen. Und es braucht Grundlagen für die Ausschreibung des Bahnherstellers. «Wir haben uns noch nicht für die Grösse der Gondel entschieden», sagt Nina Vuillemin. Beides – 8er oder 10er Gondeln – hat seine Vor- und Nachteile. «Bei einer 8er Gondel sind die Dimensionen der Gebäude undsoweiter kleiner.» Ein Umstand, der sich dann vor allem auf die Biker auswirken würde. Aber könnte man nicht eine Spezial-Gondel für die Bikes machen? «Unsere Devise lautet: Trenne nie ein Bike vom Biker.»
Auch das Panorama-Restaurant auf Füllian, wo die neue Mittelstation hinkommt, ist noch in der Planung. Hier spielt das Zusammenspiel zwischen Mittelstation und dem Restaurant eine grosse Rolle. «Es ist dabei wichtig, die Bedürfnisse und technischen Anforderungen aufeinander abzustimmen und alle Prozesse durchzudenken», sagt Nina Vuillemin. Zudem muss die private Finanzierung des Panoramarestaurants noch geklärt werden.
Grundsätzlich ist die Projektleiterin zuversichtlich, dass die Neue Brambrüeschbahn wie geplant im Dezember 2026 den Betrieb aufnimmt und die alte Bahn im 2027 rückgebaut wird. Was mit dem alten Mobiliar passiert, ist noch nicht ganz sicher – «aber wir werden etwas Spezielles planen. Vielleicht werden wir die Gondeln sogar versteigern», sagt Nina Vuillemin.
Trennung vom Technischen Leiter
Schon letzte Woche hatten die BCE bekannt gegeben, dass sie sich nach dem Zusammenstoss zweier Gondeln am 22. August 2020 im Leerbetrieb bereits im letzten Oktober von ihrem Technischen Leiter getrennt haben. Die Staatsanwaltschaft Graubünden und die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST haben das Verfahren eingestellt. Die SUST hatte das Ereignis als Einzelfall betrachtet. Wegen einer rückwirkenden Vergleichsvereinbarung war die Kommunikation der Trennung erst jetzt möglich, wie es weiter heisst. Die Technische Leitung wird derzeit von einem externen Unternehmen gewährleistet.
(Bild: GRHeute)