Die Geschwindigkeit der Rutschung in Brienz haben deutlich zugenommen und erreichten sogar Höchstwerte. In den nächsten Wochen wird nicht mit einem Bergsturz gerechnet.
In sämtlichen Bereichen der Rutschung Berg haben die Geschwindigkeiten aufgrund der anhaltenden Schneeschmelze deutlich zugenommen. Beim Szenario West hoch über Vazerol und beim Rücken Caltgeras sind die Geschwindigkeiten so hoch wie noch nie seit dem Messbeginn im Jahr 2011. Die Messstellen auf der Rutschung Dorf verzeichnen weiterhin eine Zunahme der Bewegungsgeschwindigkeiten. Auch die Geschwindigkeiten der Rutschung Dorf erreichen neue Höchstwerte.
Prognose
Mit der andauernden Schneeschmelze können die Geschwindigkeiten in den kommenden Wochen weiter steigen. Zahlreiche Blockschläge aus der Rutschung Berg (Szenario A) sind zu erwarten.
In den nächsten Wochen wird nicht mit einem Bergsturz gerechnet. Grössere Abbrüche bis mehrere 10’000 m3, welche jedoch keine Siedlungsgebiete gefährden, sind aber nicht auszuschliessen.
Die Entwicklung wird vom Frühwarndienst genau beobachtet.
Beginn der Arbeiten zur Kernbohrung 12
Im Gebiet «Igl Rutsch» nord-nordöstlich oberhalb von Brienz/Brinzauls haben die Vorarbeiten für die vorläufig letzte Sondierbohrung begonnen. Zuerst wird die Bohrstelle gerodet und dann mit einem Schreitbagger planiert. Wegen des schwierigen Geländes und um die Natur zu schonen, wird keine Baupiste zur Bohrstelle erstellt; die gesamte Ausrüstung wird wie letzten Sommer mit dem Grosshelikopter eingeflogen.
Ziel der Kernbohrung 12 ist die Untersuchung des Bereichs, wo die Rutschung Berg in die Rutschung Dorf übergeht. Die Bohrung 12 soll dazu die gesamte Rutschmasse durchstossen und darunter 20 bis 30 Meter im festen Fels weiterführen. Es wird erwartet, dass sich die Basisgleitfläche auf etwa 100 bis 120 Metern Tiefe befindet.
Der Start der Bohrarbeiten ist für Anfang April vorgesehen. Das Bohrloch wird mit Neigungsmesser und Porenwasserdruckgeber ausgerüstet.
(Bilder: zVg)