Test-Pilotphase geht in Schiers zu Ende

Ein Stab in die Nase, ein Speuz in ein Laborrohr – und fertig. Die Flächentests, die vor Weihnachten in St. Moritz ihren Anfang nahmen, sind an der Evangelischen Mittelschule in Schiers im Beisein von Regierungsrat Jon Domenic Parolini zu Ende gegangen.

Gegen 500 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und weitere Angestellte der Evangelischen Mittelschule Schiers und dem Bildungszentrum Palottis haben sich die vergangenen zwei Tage testen lassen. Der Flächentest war Teil der Pilotphase des Kantons Graubünden. Die Test erfolgten mittels PCR-Speicheltest und dem Antigen-Schnelltest.

«Es geht an den Schule auch darum, den Präsenzunterricht zu erhalten», sagte der zuständige Regierungsrat Jon Domenic Parolini am Freitagmorgen vor den Medien in der Evangelischen Mittelschule in Schiers. Die negativen Folgen wären zu gross: «Die Schule ist nicht nur ein Lernort, sie ist auch ein Lebenserfahrungsort.» Der Regierungsrat hofft, dass diese Testungen eine Alternative zu Schulschliessungen sein könnte. Parolini selbst liess sich ebenfalls testen. Es war sein dritter Test – und zumindest die beiden ersten waren negativ gewesen.

 

Jede Woche Tests?

Bereits vor den Tests in Schiers waren auch Schülerinnen und Schüler der Schule in Malans getestet worden – mit einem eindeutigen Ergebnis: Alle 282 Tests waren negativ. «Es ist ein Zeichen, dass die Schutzkonzepte funktionieren», sagte Martin Bühler, Chef des Kantonalen Führungsstabs. Die Resultate würden ein gutes Bild an der Schule zeigen, dürfe aber nicht verallgemeinert werden. «Es geht auch darum, dass wir die Methoden und den Aufwand prüfen, ob man das zum Beispiel einmal in der Woche machen könnte.» Die Tests seien aber freiwllig – «es ist auch ok, wenn jemand nicht mitmacht, das ist ganz wichtig.»

Schuldirektor Hans-Andrea Tarnutzer sprach von einer privilegierten Situation, dass seine Schule diese Tests durchführen dürfe. «Die Resultate zeigen, dass es wissentlich keine Ansteckungen innerhalb der Schule gibt. Das ist auch ein positives Signal für unsere Schutzkonzepte.» Er selbst hatte sich als erster testen lassen, das Resultat war negativ. Die Akzeptanz unter den Eltern und den Schülern sei gross. Pro Klasse gäbe es zwei bis drei Schülerinnen und Schüler, die nicht testen würden – einerseits weil sie nicht wollten, andererseits weil sie die Erkrankung gerade hinter sich hatten.

«Zehn Sekunden unangenehm»

Eine dieser Schülerinnen, die sich testen liessen, war Simona Caviezel aus Malans. Ihre Eltern hatten ihr die Entscheidung frei gestellt, sie aber dazu ermuntert, wie die 16-Jährige sagte. Es war ihr erster Test. «Diese 10 Sekunden, in dem jemand mit dem Stäbli in der Nase rumstochert, sind sehr unangenehm», sagte Simona Caviezel. Dennoch würde sie es wieder machen. Das Resultat des Schnellstest ist negativ – alles andere hätte sie verwundert. «Ich treffe mich ausserhalb der Schule derzeit mit niemandem, ich will, dass es möglichst schnell wieder normal wird.«

(Bilder: GRHeute)