Wie die Schweizer Tourismusbranche in einer nationalen Umfrage von Schweiz Tourismus (ST) angibt, wurden über die Festtage in den Wintersportgebieten gewichtige Rückgänge verzeichnet. Bei den Hotelübernachtungen melden die Tourismusanbieter ein Minus von 11 % im Vergleich zur Vorjahresperiode. Für die Bilanz der Tagesgäste geht die Branche von noch schwereren Verlusten aus: -26 % gegenüber den Festtagen 2019 / 2020.
Schweiz Tourismus (ST) zog die einzige nationale Bilanz der Festtage (Weihnachten bis und mit 3. Januar 2021). Darin melden die Tourismusbetriebe in den Alpen zwar viele begeisterte Schweizer Gäste auf den Pisten und in den Feriendestinationen. Trotzdem erwarten die Berggebiete ein Minus von 11 % bei den Hotellogiernächten bzw. 26 % bei den Besucherfrequenzen (z.B. Tagesgäste Wintersport). Die Bündner Bergbahnen erlitten gar ein Umsatz-Minus von 23%.
Viele Bergregionen berichten von zahlreichen einheimischen Touristinnen und Touristen, in der Deutschschweiz oft auch aus der Romandie. In der Westschweiz waren es dagegen vorwiegend Gäste aus eigenen Sprachregion und der näheren Umgebung. Wie schon im Sommer verzeichneten die Betriebe vielerorts Schweizer Gäste, die zum ersten Mal in der Schweiz Ferien machen.
Auffällig oft verbrachten die Gäste ihre Zeit abseits der Skipisten auf Wanderwegen, Schneeschuhtrails und Loipen. Der Langlaufsport erlebte gemäss Auskünften aus dem Sportartikelhandel und der Sportartikelvermietung einen eigentlichen Boom. Zudem waren mehr Familien als üblich unterwegs. Sie alle wollten wohl – gerade in der aktuellen Situation – auf die wohltuende Wirkung auf Körper und Geist eines Wintertags im Schnee nicht verzichten.
Auffälligste Veränderung im Buchungsverhalten für diese Festtage waren die zahlreichen und oft sehr kurzfristigen Stornierungen und Umbuchungen. Auch Buchungen erfolgten mehrheitlich sehr kurzfristig und oft bloss für kürzere Aufenthaltsdauern.
Sehr gute und breite Akzeptanz der Schutzmassnahmen
Die ausserordentlichen Massnahmen und Beschränkungen im Rahmen der Pandemie stiessen gemäss Auskunft der Branche bei den Gästen meist auf grosse Akzeptanz: 83 % der Befragten geben an, dass ihre Gäste positiv auf die Schutzkonzepte reagieren. Oft musste allerdings an die Disziplin der Gäste appelliert werden, was nur mit zusätzlichem Personal möglich war. Dies und die Umsetzung der Schutzmassnahmen führte zu nicht unerheblichen Mehrkosten für die touristischen Leistungsträger.
Geschätzt wurde die neue, täglich aktualisierte Webseite von ST (www.myswitzerland.com/offen) mit der Übersicht über die offenen Restaurants, Freizeitanlagen und Skigebiete in den Kantonen. Sie war über die Festtage die meistbesuchte Website von ST und trug wesentlich dazu bei, dass die Gäste auch kurzfristig Pläne schmieden konnten für Ausflüge in den Schweizer Winter.
Wenig Optimismus für die Sportferien
Wenig Anlass zu Optimismus gibt der Ausblick auf die Sportferien. In den Berggebieten liegt der aktuelle Buchungsstand für die Hotellogiernächte im Februar 2021 bei -38 % gegenüber dem Vorjahr. Auch die Betreiber von touristischen Ausflugszielen und Attraktionen in den Bergen erwarten um ein Drittel tiefere Frequenzen als in der Vergleichsperiode. Insbesondere das Fehlen von Veranstaltungen, Gruppenausflügen und Schullagern dürfte hier zu Buche schlagen.
(Bild: davos.ch)