Zwei bedeutende Tourismus-Organisationen in Graubünden haben neue Geschäftsführer: Bei Engadin St. Moritz Tourismus wird die 44-jährige Baslerin Tina Boetsch neue CEO, bei den Lenzerheide Bergbahnen AG übernimmt der 39-jährige Luzerner 39-jährige Luzerner Thomas Küng die Geschäftsführung.
Einstimmig hat der Verwaltungsrat von Engadin St. Moritz Tourismus (ESTM) die gebürtige Baslerin Tina Boetsch zur neuen CEO der Tourismusorganisation bestimmt. Sie ist 1976 geboren, hat an der Universität St. Gallen Wirtschaft studiert und später doktoriert. Sie startete ihre berufliche Laufbahn bei der damaligen Swissair und war anschliessend bei der Swiss im Marketing für die Produktentwicklung an den Flughäfen weltweit verantwortlich. «Mit Tina Boetsch können wir unsere erfolgreiche dreiköpfige Geschäftsleitung wunschgemäss verstärken», sagt Verwaltungsratspräsident Kurt Bobst. Angesichts der eingeleiteten strategischen Neuausrichtung der ESTM, aber auch als Folge der Corona-Krise sei eine Verstärkung der operativen Führung notwendig geworden.
Tina Boetsch war vor ihrer Tätigkeit für Lindt & Sprüngli Mitglied der Geschäftsleitung bei Maestrani Schokoladen in Flawil, wo sie das Ressort Business Development leitete. Bei Lindt & Sprüngli, am Sitz des weltbekannten Konzerns in Kilchberg, verantwortete sie den Aufbau der Geschäftseinheit Chocolate Competence Center der Stiftung mit dem neuen Besucherzentrum «Lindt Home of Chocolate», das kürzlich eingeweiht wurde und von den Medien bereits als touristisches Highlight gefeiert wird. VR-Präsident Bobst ist überzeugt, dass Tina Boetsch die idealen Voraussetzungen mitbringt, um gemeinsam mit der Geschäftsleitung und dem gesamten Team «die touristische Gesamtstrategie für das Oberengadin umzusetzen, touristische Entwicklungsprojekte zu managen und das Stakeholder-Management aufzubauen».
Der ESTM-Verwaltungsrat ist zum Schluss gekommen, dass die dreiköpfige Geschäftsleitung durch einen externen CEO verstärkt werden soll, um die Herausforderungen der Zukunft und die komplexe Corona-Situation erfolgreich meistern zu können. Diese Entscheidung resultierte aus eingehenden Abklärungen und Diskussionen unter anderem auch mit den drei GL-Mitgliedern, die in den letzten schwierigen Monaten einen «grossen und vorbildlichen Einsatz geleistet haben», so VR- Präsident Kurt Bobst. Tina Boetsch ihrerseits, die seit ihrer Kindheit mit dem Engadin verbunden ist, sieht es als «grosse Chance», ihre Leidenschaft für den Tourismus und das Engadin in ihrer neuen Funktion auch beruflich leben zu können. «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem so motivierten Team.»
Thomas Küng folgt auf Peter Engler
Die Lenzerheide Bergbahnen AG hat ab Juni 2021 einen neuen CEO. Thomas Küng wechselt von den Brunni-Bahnen Engelberg AG nach Lenzerheide. Der Luzerner übernimmt damit die Nachfolge von Peter Engler, der nach acht Jahren das Unternehmen verlässt.
Der Verwaltungsrat der Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB AG) hat Thomas Küng einstimmig zum neuen CEO ernannt. Der 39-jährige Luzerner ist seit bald neun Jahren Geschäftsführer der Brunni-Bahnen Engelberg AG. Nach seinem Abschluss mit Master of Arts in Management an der Universität Fribourg sammelte er als Stv. Geschäftsführer und Projektleiter bei grischconsulta AG umfangreiche Erfahrungen in der Strategieberatung und Konzeption bei Bergbahnen, Tourismusorganisationen und Eisenbahnunternehmen, bevor er bei den Brunni-Bahnen als CEO einstieg. Unter anderem war Thomas Küng im Rahmen eines Beratungsmandats bei der Entwicklung der Unternehmensstrategie der LBB AG (2008/09) involviert.
Felix Frei, seit Ende September 2020 Verwaltungsratspräsident der LBB AG, ist von den Fähigkeiten des neuen CEO überzeugt: «Sein Leistungsausweis bei den Brunni-Bahnen ist beeindruckend. Ich und der gesamte VR sind überzeugt, dass er trotz und gerade wegen seines verhältnismässig jungen Alters bereit ist für den nächsten Schritt. Wenn auch die Grösse des ganzjährigen Bergbahnbetriebs in Engelberg nicht mit den Dimensionen in Lenzerheide vergleichbar ist, so bringt er durch die Vielfältigkeit des Bergbahnbetriebs mit Restaurants, Hotel und Freizeitangeboten Fähigkeiten in allen Bereichen mit, welche ihn für die bevorstehende Aufgabe auszeichnen.»
Thomas Küng freut sich auf die neue Aufgabe: «Seit meiner Zeit in der Bergbahnberatung habe ich die Umsetzung der verschiedenen Ausbauprojekte und Ideen in Lenzerheide verfolgt. Es freut mich zu sehen, dass die Ferienregion Lenzerheide heute wieder zu den Top-Destinationen des Alpenbogens gehört. Ich bin überzeugt, dass sie ihre Stellung im Wettbewerb noch weiter verbessern wird. Es freut mich, die Zukunft und Weiterentwicklung gemeinsam mit dem Verwaltungsrat, motivierten Mitarbeitenden und Geschäftsleitungsmitgliedern mitgestalten zu dürfen. Die Herausforderungen nach Corona werden gross sein. Umso mehr wird, nach den grossen Investitionen in den vergangenen Jahren, die ganzjährige Erlebnis- und Dienstleistungsqualität im Zentrum unserer Bemühungen stehen müssen. Wir wollen zufriedene, wiederkehrende Gäste und wir wollen begeistern.»
Der aktuelle CEO der LBB AG, Peter Engler, hat aufgrund seiner Kandidatur für das Amt des Landammanns von Davos seine Anstellung bei der LBB AG Anfang Oktober 2020 vorzeitig gekündigt. Er war insgesamt acht Jahre bei der LBB AG angestellt, die vergangenen fünf Jahre als CEO. Peter Engler wird das Unternehmen wie geplant verlassen. Mit dem Stellenantritt von Thomas Küng ist eine geordnete Übergabe sichergestellt. «Der Abgang von Peter Engler hinterlässt eine grosse Lücke und wir verlieren eine sehr starke Persönlichkeit, die ich in meiner kurzen Zeit als VRP sehr schätzen gelernt habe», betont Felix Frei. «Die starke Entwicklung der Lenzerheide Bergbahnen AG der letzten Jahre, sowohl im Winter als auch im Sommer, ist auch sein grosser Verdienst», bedankt sich Felix Frei jetzt schon beim scheidenden CEO Peter Engler.
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