SVP lanciert Petition gegen «Hauruckübungen»

Die Bündner SVP lanciert eine Online-Petition, um gegen die «Hauruck-Übungen» der Bündner Regierung in der Corona-Krise anzugehen.  

«Im bisherigen Verlauf der Pandemie gehörte der Kanton Graubünden zu jenen, welche den Ausgleich zwischen dem Schutz des Einzelnen und der Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens gesucht hatten», schreibt die Volkspartei in einer Medienmitteilung. Stein des Anstosses: Die kurzfristige Einführung diverser Restriktionen am letzten Freitag.

«Über Nacht hat die Regierung härteste Massnahmen durchgesetzt. Dabei wurde die gesamte Gastronomie in Geiselhaft genommen. Eine Branche, welche die letzten Monate bewiesen hat, dass sie die Lage mit funktionierenden Schutzkonzepten jederzeit im Griff hatte», so Parteipräsident Bruno Hug, «zu behaupten, dass nur mit einem zweiwöchigen Gastro-Lockdown die Weihnachtszeit zu retten sei, wirkt zynisch. Auch wird mit einem überhasteten Vorgehen die medizinische Lage nicht verbessert.»

SVP-Stimme in der Regierung fehlt

Auch die Davoser Grossrätin Valerie Favre Accola wehrt sich gegen die drastischen Massnahmen für die Gastronomie. Sie fordert «keine Bestrafung von Branchen und Regionen, welche ihre Hausaufgaben bezüglich Umsetzung von Schutzkonzepten und Senkung von Fallzahlen erfolgreich gemacht haben». Schon letzte Woche hatte sich die SVP über die Massnahmen «schockiert» gezeigt und kritisiert, es sei offensichtlich, dass in der aktuellen Regierung die Stimme einer SVP-Vertretung fehlt. Trotz höchstem Stimmenanteil im Kanton wurden an den letzten Regierungsratswahlen keine Vertreter der SVP in die Kantonsregierung gewählt. 

«Wer ist als nächstes dran?»

In der Opposition fragt die SVP deshalb auch durchaus zynisch: «Welche Branche wird ohne jegliche Vorlaufszeit als nächstes in die Knie gezwungen? So lassen wir Bündnerinnen und Bündner uns nicht behandeln!» Die Partei fordert von der Bündner Regierung die Einhaltung folgender Grundsätze:

  • Bei sämtlichen kantonalen COVID-19 Verordnungen ist eine minimale Vorlaufzeit von 5 Tagen einzuhalten.
  • Weiter ist mit klar messbaren Kriterien vorab zu definieren, wann diese wieder aufgehoben  oder verschärft werden.

Um den Druck auf die Bündner Regierung zu erhöhen, wurde nun eine Online-Petition ins Leben gerufen, die die Forderung der Volkspartei untermauern soll.  

 

(Bild: Lichterlöschen in der Gastronomie?/GRHeute)