Das Amt für Wald und Naturgefahren hat die neue Strategie «Waldbiodiversität Graubünden 2035» erarbeitet. Diese basiert auf dem Waldentwicklungsplan, welcher als wichtiges Instrument für die Waldbesitzer und den Kanton fungiert.
Der Wald bedeckt einen Drittel der Bündner Kantonsfläche und bietet Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Rund 40 Prozent aller Arten in der Schweiz leben im oder vom Wald, beispielsweise die Hälfte aller knapp 200 Brutvogelarten oder gar sämtliche 30 heimischen Fledermausarten. Basierend auf dem Waldentwicklungsplan (WEP2018+) hat das Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) die Strategie «Waldbiodiversität Graubünden 2035» erarbeitet, um die Biodiversität im Wald mit konkreten Zielsetzungen in einem Zeithorizont von rund 15 Jahren zu erhalten und zu fördern. Die Strategie «Waldbiodiversität Graubünden 2035» löst das Konzept «Naturschutz im Wald» aus dem Jahr 2000 ab. Die bisherigen Förderprogramme im Wald für die Einrichtung von Waldreservaten sowie die Erhaltung und Aufwertung von Lebensräumen und Arten werden weitergeführt und punktuell ausgebaut. Damit sollen die Biodiversität sowie die Qualität des Lebensraums Wald erhalten und gefördert werden.
Fördergelder zur Aufwertung von Lebensräumen und Waldreservaten
Der Bund unterstützt die Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Wald und hat diesbezüglich mit den Kantonen Massnahmen vereinbart. In der Programmvereinbarung «Wald» für die Jahre 2020 bis 2024 wurde dem Kanton Graubünden ein Bundesbeitrag im Umfang von rund 12,7 Millionen Franken für die Waldbiodiversität zugesprochen. Dieser Betrag wird mit Kantonsbeiträgen ergänzt und für die Umsetzung von Massnahmen, wie der Aufwertung von Lebensräumen oder der Einrichtung von Waldreservaten, an die Waldeigentümer ausbezahlt. Die Waldeigentümer haben dabei von Gesetzes wegen einen Beitrag von mindestens 30 Prozent der anrechenbaren Kosten selber zu tragen.
Waldentwicklungsplan als Grundlage
Für die Erhaltung und Förderung der Waldbiodiversität wurden im WEP2018+ diejenigen Flächen bestimmt, auf denen in den kommenden rund 15 Jahren Beiträge von Bund und Kanton zielgerichtet eingesetzt werden sollen. Mit der Strategie «Waldbiodiversität Graubünden 2035» wurden ausgehend von dem im WEP2018+ identifizierten Potential regionale Zielsetzungen erarbeitet. Diese Zielsetzungen berücksichtigen unterschiedliche Kriterien, wie die Qualität der Lebensräume oder die Dringlichkeit von Massnahmen. So werden Waldreservate nur dort eingerichtet, wo das Potential im Waldentwicklungsplan bereits erfasst ist. Fördermassnahmen erfolgen ausschliesslich auf den bezeichneten Flächen, auf welchen die Dringlichkeit für Massnahmen hoch und das Potential für den Erhalt oder eine Aufwertung der Qualität gross ist.
(Bild: Amt für Wald und Naturgefahren)