Ein Apfelbaum als Symbol für alle Corona-Helden in Graubünden

Am 1. August 2020 ehrte die Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga auf dem Rütli die stillen Heldinnen und Helden des Alltags während der Coronazeit. Dazu überreichte sie den insgesamt 26 Kantonsdelegationen je ein Apfelbäumchen. Jedem Kanton stand es frei zu wählen, wo ihr Baum künftig zu stehen kommt. Am Donnerstag hat die Bündner Delegation ihren Apfelbaum stellvertretend für alle Coronahelden in Graubünden in Sagogn eingepflanzt.

Pöstlerinnen, Verkäufer, Schreinerinnen, das Pflegepersonal und viele mehr: Es gibt unzählige Menschen, die sich während der Coronazeit für andere Menschen besonders engagieren. Seit Beginn der Coronakrise im Frühling 2020 haben sie auf einen Schlag viel mehr zu tun, nehmen regelmässig Überstunden in Kauf und vollbringen dabei Höchstleistungen.

Stille Bündner Heldinnen und Helden

Zu diesen stillen Heldinnen und Helden während der Coronazeit gehört beispielsweise auch die Verkäuferin Judith Schnider, die mit ihrem Dorfladen in Laax insbesondere während des Lockdown das halbe Dorf mit Lebensmittel versorgte. Ein solcher Held ist auch der Pflegefachmann Ram Das, der in einer Churer Wohngruppe für Menschen mit Körperbehinderungen oder Hirnverletzungen unverzichtbare Arbeit leistet. Menschen wie Judith Schnider oder Ram Das sind speziell in diesen Tagen kaum zu ersetzen.

Zwei Apfelbäume für die Allgemeinheit

Stellvertretend für alle Coronahelden in Graubünden erhielten Judith Schnider und Ram Das von der Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga im Rahmen einer Ehrungszeremonie auf der Rütliwiese einen Zwergapfelbaum überreicht. Jeder Kantonsdelegation stand es danach frei zu entscheiden, wo der Baum künftig seinen Platz haben soll. Judith Schnider und Ram Das entschieden sich dazu, den Apfelbaum dem Kanton Graubünden zu übergeben, damit dieser einen Platz für die Allgemeinheit erhält. Unterdessen hat die Delegation von der Bundespräsidentin zusätzlich noch einen grossen Apfelbaum erhalten, welchen sie ebenfalls dem Kanton übergeben haben.

Diversität: Es braucht jede und jeden!

Nach einigen Abklärungen haben sich der Regierungspräsident Christian Rathgeb und Urban Maissen, Leiter des Amts für Wald und Naturgefahren, für den Standort Sagogn entschieden. Der Sagogner Obstbaumgürtel ist aus Sicht der Biodiversität einzigartig. Rund 500 Obstbäume stehen in und rund um Sagogn – darunter 40 Apfel-, 19 Birnen- und 8 Zwetschgensorten. Diese vielfältigen und im Frühling wunderbar blühenden Hochstamm-Obstgärten werden von vielen Tierarten wie Vögel, Fledermäuse, kleine Säugetiere und Insekten bewohnt. Neben dem grossen ökologischen Wert ist der Obstbaumgürtel auch für das Dorfbild von Sagogn prägend und nicht wegzudenken. Genauso, wie die Coronaheldinnen und -helden in der aktuellen Krise nicht wegzudenken sind. Die beiden Apfelbäume stehen symbolisch für den besonderen Einsatz der Mitmenschen für unsere Gesellschaft. Geplanzt werden sie auf der Parzelle der Reformierten Kirchgemeinde Sagogn. Auch die Kirche steht für Solidarität unter den Mitmenschen. Somit steht dem guten Wachstum der Apfelbäume nichts mehr im Weg.

 

(Quelle: Standeskanzlei Graubünden, Bild: von links: Christian Rathgeb, Annalisa Candrian, Hans Peter Casutt, Judith Schnider, Urban Maissen, Ram Das)