Die Landquarter Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben an der Gemeindeversammlung die Teilrevision der Ortsplanung „Papierfabrik/Mühlbach“ angenommen. 73 der 99 Anwesenden waren für die Revision, 15 dagegen, 6 enthielten sich der Stimme. Das Gebiet im Bereich der Papierfabrik ist heute ein heterogenes Arbeitsgebiet und weist mit diversen unbebauten und untergenutzten Flächen ein grosses Entwicklungspotenzial auf. Bereits 2013 hat die Gemeinde zur Klärung der künftigen Nutzungsbedingungen und Entwicklung des Areals eine Planungszone erlassen, die mehrfach verlängert wurde und im Juni 2019 ausgelaufen ist.
Auf Basis des 2013 vom Schweizer Volk angenommenen Raumplanungsgesetzes sowie bedingt durch Vorgaben von übergeordneten Stellen und dem kommunalen räumlichen Leitbild (KRL) möchte die Gemeinde das Areal zu einem attraktiven durchmischten Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsgebiet mit hoher Wertschöpfung und Arbeitsplatzdichte entwickeln. Im Bereich Mühlbach sind mit einer Wohnzone W4 und einer Campuszone mit untergeordneten Wohnmöglichkeiten angedacht. In den vorgesehenen Industriezonen wird der Bau von Lagerhallen, Verkaufsgeschäften, Logistikbetrieben, Autogaragen und dergleichen ausgeschlossen. Der Mühlbach, der bei der Entwicklung der Papierfabrik eine bedeutende Rolle spielte, soll später als Fliessgewässer ein integrierter Bestandteil der zukünftigen Bebauung werden.
In der anschliessenden Diskussion waren schwergewichtig die verkehrstechnische Erschliessung des Gebiets sowie die vorgesehenen Gebäudehöhen und der Erhalt von architektonischen Zeitzeugen aus den Anfängen der Papierfabrik ein Thema.
Erfreuliche Jahresrechung 2019
Einstimmig angenommen haben die Stimmberechtigten die 2019-Jahresrechnung der Gemeinde. Diese fällt aufgrund von verschiedenen Faktoren sehr erfreulich aus. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Überschuss von 2,5 Mio. Franken über Budget ab. Aufwandminderungen von 0,9 Mio. Franken einerseits sowie einzelne Posten über Budget auf der Ertragsseite andererseits haben zum positiven Ergebnis beigetragen. Die Budgetabweichungen von 1,6 Mio. Franken auf der Ertragsseite ist hauptsächlich dem höheren Steuerertrag bei juristischen Personen zuzuschreiben. Bei den Aufwandpositionen sind Einsparungen gegenüber Budget im Bereich Sach- und übriger Betriebsaufwand (minus 0,3 Mio. Franken) sowie im Transferaufwand (minus 0,38 Mio. Franken) möglich geworden.
Positive Investitionsrechnung
Weil nicht alle geplanten Investitionen realisiert werden konnten, betragen die Nettoinvestition 2,8 Mio. Franken weniger als budgetiert. (8,554 Mio. Franken, Budget 11,4 Mio. Franken). Der Hauptteil der getätigten Investitionen fällt auf die Sanierung des alten Schulhauses in Igis, auf den Neubau der Sporthalle Ried, auf diverse Strassen- und Waldsanierungen sowie auf Arbeiten im Bereich Werkhof.
Positiv auch, dass die Gemeinde ihre Investitionen in die Infrastruktur grösstenteils selber finanzieren konnte. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 72 Prozent.
Ebenfalls einstimmig angenommen wurde die Jahresrechnung der Industriellen Betriebe Landquart (IBL). Die Gesamtrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 310‘085 Franken ab. Zum guten Ergebnis beigetragen haben im Wesentlichen das Kommunikationsnetz sowie die Erdgasversorgung. Hohe Investitionen stehen weiterhin im Bereich der Wasserversorgung an.
Diverse Bauprojekte im Soll
Des Weiteren haben die Verantwortlichen über den Stand der verschiedenen Bauprojekte in der Gemeinde informiert. Sowohl bei der Sporthalle im Ried wie auch bei der Sanierung der Bahnhofstrasse kommen die Arbeiten terminlich wie budgetmässig gut voran.
Ebenfalls zur Sprache kamen das nötige Lärmsanierungsprojekt mit eingebundener Ausweitung der Tempo-30-Zone sowie die Sanierung der 300-Meter-Schiessanlage Eichrank in Igis.
(Bild: GRHeute)