Der Ausstieg der Gemeinde Schiers aus der regionalen Zusammenarbeit für das Tourismusmarketing mit Prättigau Tourismus GmbH sorgt für Furore. Rund 50 Schierser Anbieter, Angebote und Produkte (Hotels, Gastronomie, Parahotellerie, Touren, Sehenswürdigkeiten, Freizeitanlagen, Gewerbebetriebe) sind von der Streichung des Gemeindebeitrags betroffen, der am letzten Sonntag an einer Urnenabstimmung knapp beschlossen wurde.
Prättigau Tourismus wird das weitere Vorgehen nach Rücksprache mit dem Schierser Gemeindevorstand und mit Verantwortlichen der sieben weiteren Gesellschaftergemeinden festlegen. Grundsätzlich müssen die Schierser Anbieter und Produkte nun jedoch von den Informations- und Verkaufsplattformen der Website und aus den Printprodukten entfernt werden; zudem werden für Schiers in Zukunft keine Marketingmassnahmen wie aktuell die Plakatkampagne «Abbiegen lohnt sich» an der Prättigauerstrasse mehr umgesetzt. Der Umgang mit Angeboten von regionaler Bedeutung (z.B. Wander- oder Schneeschuhtouren) wird überprüft. Dabei muss auch die Sicht der Gäste berücksichtigt werden, die sich für das Prättigau, aber nicht für Gemeindegrenzen interessieren.
Weniger Budget für Prättigau Tourismus
Nach der Absage aus Schiers erhält Prättigau Tourismus nun pro Jahr von den Gemeinden Fr. 419’000 statt der bisherigen Fr. 500’000 für den Betrieb und Marketingmassnahmen. Abstriche bei der Tätigkeit sind deshalb unumgänglich. Für das aktuelle und das nächste Geschäftsjahr wird nun eine detaillierte Finanzplanung vorgenommen, welche die Optionen aufzeigt. Dabei spielt auch die Zukunftsperspektive Internationaler Naturpark Rätikon eine wichtige Rolle: bei Zustimmung der Gemeinden soll dieser ab 2022 den Betrieb aufnehmen und viele Funktionen von Prättigau Tourismus übernehmen. Ab dann würden im Prättigau dann auch in diesem Bereich wieder alle Gemeinden im Rahmen des Naturparks zusammenarbeiten.
(Bild: GRHeute Archiv)