Hohe Akzeptanz für „Deutsch für die Schule“

Ab Programmjahr 2020/2021 wird das sprachliche Frühförderprogramm der Stadt Chur «Deutsch für die Schule» für Kinder mit wenigen oder keinen Deutschkenntnissen obligatorisch. Das Programm für Kinder des Jahrgangs 2016 startet im August 2020 mit 80 Kindern. Weil alle Familien freiwillig für eine Teilnahme gewonnen werden konnten, mussten keine Bussen ausgestellt werden.

Programm «Deutsch für die Schule» der Sozialen Dienste Stadt Chur

Das Programm beinhaltet im Jahr vor dem Kindergarten den Besuch einer mehrheitlich deutschsprachigen Spielgruppe, Kinderkrippe, Frühkindergarten oder Tagesfamilie während mindestens sechs Stunden pro Woche. In diesen Institutionen findet die Sprachförderung auf spielerische Art und Weise statt. Kinder mit keinen oder wenigen Deutschkenntnissen werden anhand eines Fragebogens eruiert und erhalten für den Besuch des Programms eine Empfehlung. Die Stadt beteiligt sich an den Betreuungskosten. Die Eltern der Kinder, die am Programm teilnehmen, besuchen Elternbildungsveranstaltungen zu Themen wie Sprachentwicklung, Gesundheit, Kindergarten/Schule oder Freizeitgestaltung in Chur.

Gegenwärtig besuchen 66 Kinder (Jahrgang 2015) das Programm „Deutsch für die Schule“. Die Kinder sind seit August 2019 dabei, während mindestens sechs Stunden pro Woche spielerisch Deutsch zu lernen. Die Corona Schutzmassnahmen haben auch sie zu spüren bekommen. Nach acht langen Wochen «zu Hause bleiben» durften sie am 11. Mai zeitgleich mit dem Schulstart den Besuch ihrer Spielgruppe oder Kita wieder aufnehmen. Mit den Schulferien endet nun auch das Sprachförderjahr, die Kinder treten nach den Sommerferien in den Kindergarten ein.

Im kommenden Schuljahr wird die Zahl der teilnehmenden Familien anwachsen. Das hat seinen speziellen Grund: Im April 2019 entschied der Churer Gemeinderat, dass die Teilnahme am Programm «Deutsch für die Schule» für Kinder ohne Deutschkenntnisse oder mit geringen Deutschkenntnissen ab dem Schuljahr 2020/2021 verpflichtend sein soll. Die Auswertung des Fragebogens der Universität Basel, in dem die Eltern die Deutschkenntnisse ihres Kindes einschätzten, ergab einen Förderbedarf für 80 Kinder. Dies sind 27 % aller in Chur wohnhaften Kinder mit Jahrgang 2016. Die Programmanmeldungen sind erfolgt und wenige Familien sind noch dabei, einen geeigneten Betreuungsplatz für ihr Kind zu finden. Die Stadt musste keine Verfügungen zur Verpflichtung oder sogar Bussen aussprechen.

(Bild: Die Tabelle zeigt die Erstsprache der Kinder, welche eine Verpflichtung zur Teilnahme erhalten haben.)