Die Gemeinden im und um den Parc Ela ersetzen die Abfallkübel ausserhalb der Dörfer mit wildtiersicheren Modellen. Damit soll verhindert werden, dass Wildtiere Abfälle fressen und ihre natürliche Scheu vor den Menschen verlieren.
Der erste der neuen wildtiersicheren Abfallkübel wurde vor Pfingsten auf dem Schönboden in Filisur montiert. In den nächsten Wochen werden an weiteren Standorten insgesamt 12 bestehende Abfallkübel mit wildtiersicheren Modellen ersetzt. Initiiert hat das Projekt die regionale Koordinationsgruppe Grossraubtiere (RKG) Parc Ela mit den Gemeinden Bergün Filisur, Albula-Alvra, Surses, Lantsch/Lenz, Davos, Vaz/Obervaz und Thusis.
Eichhörnchen- bis Bärensicher
Das in Filisur verwendete Modell «Abfallhai» ist mit einem sogenannten Haifischzahn ausgerüstet und hält falls nötig auch einem hungrigen Bären stand. Es werden aber auch Wölfe, Füchse, Marder, Krähen und Eichhörnchen von Abfällen ferngehalten. Die Wildtiere gewöhnen sich an das einfach zugängliche Futter und gehen dann gezielt bei Abfallkübeln und in den Dörfern auf Nahrungssuche. Das schadet den Tieren, deren Verdauungssystem nicht für Abfälle gemacht ist und könnte im Fall von Bären auch zu gefährlichen Begegnungen mit Menschen führen.
Damit solche Konflikte verhindert werden, haben die Gemeinden in Rahmen der Regionalen Koordinationsgruppe Grossraubtiere (RKG) Parc Ela ein gemeinsames Vorgehen beschlossen, um ihre Abfallsysteme wildtiersicher zu organisieren.
Das Abfall-Projekt der Regionalen Koordinationsgruppe Grossraubtiere Parc Ela wird gemeinsam finanziert von den Projektgemeinden, dem Amt für Jagd und Fischerei AJF, dem Naturpark Beverin, der Biosfera Val Müstair, dem WWF und dem Verein Parc Ela.
(Bilder: Verein Parc Ela)