«Ein Stück Normalität beibehalten»

Wegen des Coronavirus hätte auch der Graubündner Kantonale Musikverband seine Delegiertenversammlung absagen müssen. Nun fand sie aber doch statt: Per Video-Livestream. «Das gab’s in der über 100-jährigen Geschichte unseres Verbandes noch nie», sagt Verbandspräsident Andy Kollegger. Obwohl alles bestens geklappt hat, hofft er, dass diese Austragungsform nicht nur erstmalig, sondern auch einmalig war.

Eigentlich war es eine ordentliche Delegiertenversammlung die der Graubündner Kantonale Musikverband durchführte. Doch die Art der Durchführung war ausserordentlich. Zum ersten Mal in der über 100-jährigen Geschichte des Verbandes wurde die Delegiertenversammlung per Video übertragen. Diese sehr spezielle Massnahme war der von der grassierenden Pandemie verursachten Umstände geschuldet. Zur Versammlung eingewählt hatten sich Vertreterinnen und Vertreter beinahe aller Bündner Musikvereine. Dazu gesellten sich online verschiedene Gäste, unter ihnen der Bündner Standespräsident Alessandro Della Vedova, der mit seiner Grussbotschaft die Online-Versammlung bereicherte.

Nächstes «Kantonales» im 2024 in Klosters

Neben den statutarischen Geschäften wie der Abnahme der Jahresberichte oder der Genehmigung der Jahresrechnung wurde auch der Austragungsort des nächsten Kantonalen Musikfestes 2024 vergeben. Um diese Austragung hatte sich die Musikgesellschaft Jenaz beworben, welche das Fest zusammen mit der Musikgesellschaft Klosters-Madrisa im Jahr 2024 in Klosters durchführen möchte. Vor diesem Traktandum wurde nochmals kurz auf die Austragung 2019 in Arosa zurückgeschaut und die erfolgreiche Arbeit unter OK-Präsident Martin Butzerin gebührend gewürdigt und verdankt.

Jugend voran

Erst vor zwei Jahren wurde mit Adrian Willi der erste Jugendverantwortliche in der Verbandsgeschichte gewählt. Wenig später wurde die Jugendkommission gebildet. Jetzt ging der Verband im Bereich Jugend nochmals einen Schritt weiter und wählte den Präsidenten der Jugendkommission in den Vorstand. Da das Thema Jugend für den Verband essentiell ist, soll dieser Bereich im Vorstand persönlich vertreten sein. Eine der aktuellen Aufgaben der Jugendkommission ist es, einen Ersatz für das in diesem Jahr in Zernez abgesagte Kantonale Jugendmusikfest zu finden.

Südtäler neu im Vorstand vertreten

Zusätzlich zum Präsidenten der Jugendkommission wurde auch der bisherige Beisitzer Michele Zanetti aus Poschiavo in den Vorstand gewählt. Zanetti ist wohnhaft in Poschiavo, spielt Trompete und amtet als Präsident der Filarmonica Comunale Poschiavo. Damit sind neu auch die Südtäler im Vorstand vertreten. Nach 16 Jahren nicht mehr im Vorstand vertreten sein wird der Oberengadiner und langjährige Vizepräsident Not Janett. Eine Verabschiedung per Videokonferenz wäre dem von ihm Geleisteten nicht gerecht geworden, weshalb die Verabschiedung auf die nächste ordentliche Versammlung verschoben wurde.

Es hat funktioniert, trotzdem keine Wiederholung geplant

In seinen Schlussworten dankte der Präsident Andy Kollegger den Teilnehmenden für die Flexibilität. Viele Kantonale Musikverbände haben ihre Delegiertenversammlungen abgesagt, bzw. verschoben. «Wir wollten aber in dieser vom Coronavirus dominierten Zeit ein Stück Normalität beibehalten», sagt Andy Kollegger. Daher die Idee mit dem Video-Livestream. «Die Technik hat bestens geklappt und es hat alles reibungslos funktioniert», so Andy Kollegger. Als Zukunftsmodell sieht Andy Kolleger die «virtuelle» Delegiertenversammlung jedoch nicht: «Der direkte Austausch unter den Vereinen ist sehr wichtig». Er hofft daher, dass diese Art der Delegiertenversammlung für den Graubündner Kantonalen Musikverband nicht nur «erstmalig», sondern auch «einmalig» ist.

 Dem Bündner Musikverband gehören nahezu 100 Musikvereine mit insgesamt gegen 3000 Musikantinnen und Musikanten an.

 

(Bild: Kantonalpräsident Andy Kollegger sprach online zu den Mitgliedern seines Verbandes/Foto Roman Danuser).