Das Corona-Virus ist letzte Woche in Graubünden angekommen. Die Regierung hatte am Donnerstag zwei Fälle bestätigt. Heute Sonntag sind bereits sechs Infektionen bekannt. Am Montag waren es schon neun.
Die zwei ersten angesteckten Personen zeigten gemäss einer Mitteilung der Regierung vom letzten Donnerstag Symptome des Corona-Virus. «Sie sind in guter gesundheitlicher Verfassung, vorsorglich hospitalisiert und gut betreut», heisst es weiter.
Auch in Chur wird die Situation ernst genommen: Stadtpräsident Urs Marti hat als vorsorgliche Massnahme die Kata-Organisation letzten Sonntag aufgeboten und seit letztem Montag die Vorbereitungen angegangen. Im Sinne einer Eventualplanung übernahm die Kata-Organisation den Lead, um mit den städtischen und kantonalen Stellen diverse Fragestellungen abzuarbeiten, wie die Stadtkanzlei am Donnerstag mitteilte. Die Kata-Organisaton, auch Katastrophen-Organisation, übernimmt bei grösseren Ereignissen, die die Kräfte von Stadtpolizei und Feuerwehr übersteigen, jeweils die Führung. Dieses Vorgehen soll sicherstellen, dass im Falle einer Zuspitzung der Lage alle möglichen und sinnvollen Vorkehrungen getroffen und insbesondere Weisungen der kantonalen Stellen zeitnah umsetzbar sind. Die Eltern und Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und Schüler der Stadtschule werden direkt informiert.
Die Regierung verweist im Zusammenhang mit den Verhaltensregeln auf folgende Seite: Informationen zum Corona-Virus.
Bisher sechs Infektionen in Graubünden
Stand Sonntag sind in Graubünden sechs Personen infiziert. Im Umfeld der beiden Kinder einer italienischen Familie, die letzte Woche positiv getestet wurden und sich in medizinischer Obhut befinden, sind vier weitere Personen, welche alle bereits isoliert waren, positiv getestet worden. Sie befinden sich jedoch in entsprechend gutem Zustand.
In der ganzen Schweiz sind 18 Personen offiziell angesteckt, weitere Fälle sind in Abklärung. Es gibt zwar diverse Hamsterkäufe in der Schweiz, Panik sei aber nirgendwo ausgebrochen, melden die Behörden. Laut einer Umfrage des Link-Instituts fühlen sich auch Menschen ab 60 Jahren von Corona nicht stärker bedroht als die Jungen. Fakt ist, dass ältere Personen dem Coronavirus eher zum Opfer fallen als Junge. Eine Studie in China kam zum Schluss: Die Sterblichkeitsrate bei über 80-Jährigen ist mit fast 15 Prozent über sechs Mal höher als im Durchschnitt. Unter den Toten in Italien und Frankreich sind ebenfalls fast ausschliesslich Senioren.
In China, dem Ursprungsland des Erregers, liegt die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen bei rund 80000. Bislang wurden in China 2835 Todesopfer registriert.
Gültig bleibt bis Mitte März das Verbot auf Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern, was auch in Graubünden diverse Events betrifft. Nicht betroffen ist hingegen der öffentliche Verkehr. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) besteht vor allem dann eine Gefahr, sich anzustecken, wenn man während mehr als 15 Minuten weniger als zwei Meter Abstand zu einer erkrankten Person hat. Was man gegen eine Infektion tun kann, findet man hier.
(Bild: GRHeute)