WEF – was soll das ganze Theater und wer profitiert davon?

Der Davoser Landammann Tarzisius Caviezel lässt im Blick verlauten, dass der Werbeeffekt des World Economic Forums in Davos zwischen 80 und 85 Mio. CHF beträgt. Sicher sind in diesen Tagen überall auf der Welt Fernsehaufnahmen von Davos zu sehen und Davos ist in aller Munde. Während der Bürger für die Sicherheitskosten aufkommen muss, profitieren die Sicherheitsfirmen, die Hotels im Landwassertal und die Geschäftshäuser wie kaum in einer Woche während des ganzen Jahres von diesem Grossanlass. So gibt es in Davos Geschäfte, die nur während der WEF- Woche ihre Türen öffnen, weil diese Woche erträglicher ist als das Geschäft das ganze Jahr offen zu haben. Ob diese Entwicklung für einen Tourismusort langfristig sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.

Eine Person profitiert aber sicher am meisten von diesem Monsterkongress, Klaus Schwab. Sicher, er ist der Gründer des WEFs. Der deutsche Professor, der von nicht weniger als 17 Universitäten auf dem Globus den Ehrendoktortitel erhalten hat, verdient sich mit dem WEF einen «goldenen Daumen». Dies ist aber noch lange kein Grund, dem Ravensburger das Bürgerrecht von Davos zu verleihen, wie dies einige Politiker vorschlugen.

Donald Trump hat sich in Davos einmal mehr mit seiner Wirtschaftspolitik «America first» in Szene gesetzt. Ihm war es wichtig, dass seine Rede früh angesetzt wurde, um noch vor Tagesbeginn in den USA von seinem Amtsenthebungsverfahren abzulenken. Konkrete Vorschläge für ein nachhaltiges und umweltbewusstes Wirtschaftswachstum waren nicht zu hören und werden von einem solchen Präsidenten auch längst nicht mehr erwartet. Was also hat dieser Auftritt der Welt gebracht?

Verschiedene Staatsoberhäupter und CEOs von multinationalen Konzernen, mitunter auch Schweizer, lassen sich per Helikopter nach Davos fliegen und referieren dort über nachhaltige Umweltstrategien zur Verbesserung des Klimas. Glaubwürdigkeit und Vorbildfunktion sehen anders aus. Der ganze Anlass ist ein riesen Theater, zweckentfremdet und dekadent.

(Bild: WEF)