Mit Vollgas in den 93. Spengler Cup

Der 93. Spengler Cup wird am 26. Dezember mit zwei Schlagerspielen lanciert. Um 15 Uhr eröffnet der russische Turnier-Favorit Salavat Yulaev Ufa das Turnier gegen den kampfstarken Schweizer Gast HC Ambri-Piotta. Um 20.15 Uhr stehen sich mit dem Team Canada und Ocelari Trinec zwei weitere Finalkandidaten gegenüber. Für den HC Davos geht das Traditionsturnier am Freitag los. 

 

Salvat Yulaev Ufa hat seine Ambitionen schon mal richtig angemeldet. Am 23. Dezember besiegte es in Davos in einem KHL-Meisterschaftsspiel Leader AK Bars Kazan mit 4:3 nach Verlängerung. Die Overtime dauerte nur zehn Sekunden, ehe Philip Larsen auf Zuspiel von Linus Omark einnetzte. Ufas Captain Omark meinte nach dem Sieg gegenüber www.spenglercup.ch: «Es war grossartig, eine KHL-Partie vor einer so stimmungsvollen Zuschauerkulisse in den Alpen zu bestreiten. Das Spiel war kampfbetont. Für uns war der Sieg nach zuletzt etwas durchzogenen Leistungen wichtig. Jetzt haben wir die Gewissheit, dass wir für den Spengler Cup bereit sind.» Omark freut sich auf das Turnier. Er weiss, wovon er spricht, spielte er doch 2014 mit Jokerit Helsinki schon am Spengler Cup. «Für mich ist es eine grosse Ehre, an diesem Turnier dabei zu sein. Schliesslich ist es das älteste und populärste Klubturnier der Welt. Die Atmosphäre am Spengler Cup ist einmalig. So macht es wirklich Spass zu spielen», sagte der Schwede. 

 

Ufa trifft auf den Turnierneuling HC Ambri-Piotta. Die Tessiner wollen die Einladung mit engagierten Leistungen und kompakten Auftritten danken. Das Team des Schweizer Trainers Luca Cereda befindet sich – trotz Niederlage gegen Davos am Montag – in ausgezeichneter Verfassung. Zuvor hatte Ambri in der Schweizer Meisterschaft fünf Mal in Folge gewonnen. Für den Spengler Cup ergänzt es sein Kader mit dem Kanadier Wojtek Wolski, der 480 NHL-Spiele bestritt und zuletzt für Kunlun in der KHL spielte, weiter mit den beiden Servette-Genf-Stürmern Floran Douay und Marco Miranda sowie mit Fribourg-Gottéron-Torhüter Ludovic Waeber.

 

Das Team Canada feiert Weihnachten wie gewohnt in Davos, ehe es am Abend des 26. Dezembers zur Jagd auf seinen 16. Spengler-Cup-Sieg startet. Das Gerippe der Mannschaft bilden wie gewohnt Spieler, die bei Schweizer National-League-Klubs engagiert sind. Die weiteren Feldspieler kommen aus anderen europäischen Ligen, die drei Torhüter Brendan Burke, Zach Fucale und Matt Tomkins direkt aus Nordamerika. Höchst prominent besetzt ist der Staff der Kanadier. Als Headcoach amtet Craig MagTavish, die Delegation führt die Torhüterlegende Sean Burke als General Manager an. Für jeden Kanadier ist es wie üblich eine besondere Ehre, das Nationaltrikot mit dem Ahornblatt auf der Brust tragen zu dürfen.

 

Ocelari Trinec gab vor einem Jahr am Spengler Cup sein Debüt. Die Tschechen nahmen den Schwung und hohen Spielrhythmus aus Davos mit; Ende Saison wurden sie Landesmeister. Nachdem Trinec bei seiner Spengler-Cup-Premiere zwar mit guten Auftritten gefiel, aber alle drei Partien knapp verlor, tritt es jetzt mit grösseren Ambitionen an. Verteidiger Martin Gernat sagte gegenüber www.spenglercup.ch: «Wir versuchen es viel besser zu machen als letztes Jahr. Es ist für uns wichtig, an diesem Traditionsturnier mit seinen starken Mannschaften in einer grossartigen Atmosphäre spielen zu dürfen. Wenn wir den Final erreichen, wäre es perfekt für uns.“ Den Grundstein auf dem Weg ins Endspiel will Ocelari Trinec gegen das Team Canada setzen.

 

Aus dem Land des Weltmeisters nimmt mit TPS Turku ein finnischer Spitzenclub am 93. Spengler Cup teil. Die Mannschaft aus dem Südwesten des Landes war zwischen Ende der 1980er und anfangs der 2000er Jahre Serienmeister und ist dabei auch zwei Mal (2001 und 2002) mit einigen illustren Namen an den Spengler Cup gereist (u.a. Kimmo Rintanen, Marko Kiprusoff, Fredrik Norrena). Unterdessen ist TPS zwar kein absolutes Spitzenteam mehr (letzter Titel 2010), seinen Charakter als Talentschmiede hat es aber erhalten. Die klingenden Namen finden sich heute jedenfalls hinter der Bank und mit Kaapo Kakko hat man den grössten Jungstar jüngst an die NHL verloren. Turku wird am Freitagnachmittag gegen den Verlierer des Startspiels zwischen Ufa und Ambri-Piotta ins Turnier steigen. 

 

Gastgeber HC Davos kann am Eröffnungstag noch zuschauen, ehe er am 27. Dezember am Freitagabend gegen den Verlierer der Partie Trinec – Team Canada ins Turnier eingreift. Der HC Davos überraschte unter dem neuen Cheftrainer Christian Wohlwend und dessen Coaching-Staff mit einer starken ersten Saisonhälfte in der Meisterschaft. Am Spengler Cup folgt nun die Nagelprobe auf internationaler Ebene. Wohlwend freut sich auf seine Premiere: «Der Spengler Cup ist ein magischer Moment mit Weihnachten, mit den fröhlichen Leuten, mit der Ferienzeit und den Lichtlein. Mitten in der ganzen Weihnachtszeit keimt eine liebevolle Energie, die auf das wunderbare Turnier mit seinen coolen Mannschaften ausstrahlt und eine coole Stimmung erzeugt. Ja, der Spengler Cup ist ein Riesen-Event für mich.» Der HCD holte drei torgefährliche Stürmer als Verstärkung. Von den SCL Tigers kommt der finnische Weltmeister Harri Pesonen, von den Rapperswil-Jona Lakers die beiden US-Amerikaner Casey Wellman und Danny Kristo. Aus seiner Zielsetzung macht Wohlwend kein Geheimnis: «Wir wollen den Spengler Cup gewinnen!»

 

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    (Quelle: spenglercup.ch/Bild: zVg.)