Würth inszeniert die Natur

Ab heute zeigt das Forum Würth Chur die Ausstellung «Die Inszenierung der Natur» in Werken der Sammlung Würth. Die Ausstellung dauert bis 1. März 2020.

Auch wenn das klassische Landschaftsbild in der Kunst der Moderne und Gegenwart kaum mehr vorkommt, so hat die Auseinandersetzung mit der Natur als künstlerischer Schöpfungsimpuls nicht an Kraft verloren.

Die 29 Werke aus der Sammlung Würth, die das Forum Würth Chur zeigt, thematisieren eine Vielfalt an Erfahrungen und unterschiedlichen Perspektiven der Natur. Die Ausstellung macht deutlich, dass die Begriffe Natur und Kunst – so wandelbar sie im Laufe der Geschichte auch gewesen sein mögen – nach wie vor zu wesentlichen Kategorien künstlerischen Denkens gehören. Fernab enzyklopädischer Vollständigkeit zeigt die Ausstellung einen spannenden Querschnitt von der frühen Moderne bis in die Gegenwart.

Von Hodler über Pongratz bis Hundertwasser

Vertreten sind Werke von Künstlern wie Ferdinand Hodler, Gabriel Münter und Philipp Bauknecht, die atmosphärisch dichte Bilder erschaffen haben. Herbert Brandls Bergpanoramen sind durch die Ästhetik eines Hochglanzfotos bestimmt. Gerhard Mantz lässt seine kunstvollen Landschaften rein virtuell entstehen. Der Künstler und Geologe Per Kirkeby richtet seinen Blick aufs Innerste, auf die Strukturen der Natur. Die Werke von Peter Pongratz erinnern an geologische Schnitte. Hundertwasser erzählt in seinem Werk die reale, jedoch stark verfremdete Geschichte, als er von einem Berg von Montreal mitten in der Nacht hinabstieg. Bei Markus Lüpertz entsteigt der antike Flussgott Clitunno dem kühlen Nass in Menschengestalt. Gestaltloses lässt sich erahnen, wenn der in Flims lebende Künstler Remo A. Alig Lethe, den mythologischen Strom des «Vergessens», in einen atmosphärisch gefassten Bildstrom im Spannungsfeld von Erdpech und Weihdüften bannt.

Die Sammlung Würth wurde in den 1960er Jahren von Reinhold Würth initiiert. Sie ist im Schwerpunkt der Malerei, Grafik und Bildhauerei des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmet, verfügt allerdings auch über einen bedeutenden Bestand spätmittelalterlicher Werke aus Süddeutschland, dem Bodenseeraum und der Nordschweiz sowie Kunstkammer-Objekte aus Renaissance und Barock. Rund 18’000 Werke zählt die Sammlung Würth heute.

Ein Leuchtturm für die Kunst

Die Corporate Collection präsentiert sich seit über 20 Jahren vorwiegend am Ort des Firmensitzes im süddeutschen Künzelsau im Museum Würth sowie in der 2001 eröffneten Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall. Seit 1999 haben nach und nach Kunstdependancen in den Würth-Gesellschaften von Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich und Spanien eröffnet. In der Schweiz sind Wechselausstellungen im Forum Würth Chur sowie im Forum Würth Arlesheim und im Forum Würth Rorschach zu sehen.

Nebst den wechselnden Kunstausstellungen mit Werken aus der Sammlung Würth und einem vielfältigen Begleitprogramm, finden im Forum Würth Chur regelmässig Veranstaltungen im Kleinkunstbereich statt. Ausführliche Informationen zur Ausstellung, dem Begleitprogramm und zu den Events sind unter www.forum-wuerth.ch/chur abrufbar.

 

(Bild: Würth/zVg.)