BDP-Grossrat Gian Michael hat zu Handen der Regierung einen Auftrag bezüglich der behördlichen Regulierung von Schaden verursachenden Wölfen eingereicht. Grund: In diesem Jahr wurden im Kanton bei 21 Attacken bereits rund 100 Schafe und Ziegen gerissen.
Die Wölfe sind endgültig in Graubünden angekommen: Mittlerweile sind bereits vier Wolfsrudel entdeckt worden, die auch fleissig Jungwölfe produzieren. Für BDP-Grossrat Gian Michael dürfen die damit entstehenden Probleme nicht länger ignoriert werden: «Die Bündner Landwirtschaft steht mit der Zunahme der Wolfsbestände vor einer grossen Herausforderung. Vor allem Kleinviehhalter sehen ihre Ausrichtung durch die steigenden Wolfsangriffe in grosser Gefahr. Zunehmend vor grosse Probleme gestellt werden auch die Mutterkuhhalter. Durch das steigende Schutzbedürfnis der Mutterkühe wird das Handling der Einzeltiere und Herden auf Alpen und Weiden gegenüber Personal und Touristen immer schwieriger», schreibt er in einem Auftrag an die Bündner Regierung.
Herdenschutzmassnahmen greifen nur bedingt
Die Vorstellung, dass Herdenschutzmassnahmen bei der Kleinviehhaltung mit elektrifizierten Zäunen oder Schutzhunden die Lösung aller Probleme sind, hätten sich nicht bewahrheitet. Gerade der Einsatz von Herdenschutzhunden sei «aufgrund von fehlender Anzahl und logistischen Schwierigkeiten für den breiten Einsatz nicht möglich», schreibt Michael. Auch der technische Herdenschutz hat die Wölfe bisher nicht vor Rissen abhalten können. «Diesen Sommer gab es aber trotz anerkanntem Herdenschutz mit Zäunen und Herdenschutzhunde auf Heimweiden und Alpen tödliche Wolfsangriffe. Bis zum 21. August dieses Jahres wurden bei 21 Attacken 97 Risse bei Schafen und Ziegen festgestellt. In Präz und im Safiental wurden mit grösster Wahrscheinlichkeit vom gleichen Wolf oder Wolfsrudel total 16 Ziegen aus geschützten Herden gerissen. Auf Alp Mer in Pigniu wurden 5 Schafe trotz Herdenschutzhunde gerissen», argumentiert Michael, «diese Entwicklung stellt die Tierhalter vor einer grossen Ohnmacht. Es ist zu befürchten, dass ohne Massnahmen gegen schadenverursachende Wölfe viele Landwirte die von Kanton Graubünden geförderte Kleinviehhaltung aufgeben werden.»
Müssen einzelne Wölfe abgeschossen werden?
Der Grossrat fordert die Bündner Regierung aufgrund der Entwicklung und der zu befürchteten starken Zunahme der Wolfsbestände auf, alle Kompetenzen bei der behördlichen Regulierung gegenüber Schaden verursachenden Wölfen zu nutzen und sofort umzusetzen. Konkret heisst dies die Bewilligung zu erteilen, einzelne Wölfe, die erheblichen Schaden an Nutztieren anrichten, abzuschiessen.
(Symbolbild: Pixabay)