«Krasser als erwartet», sagen die Grossrätinnen und Grossräte, als sie in Chur vor den rund 200 Pflegern und pflegebedürftigen Personen stehen. Mit dieser Aktion will der Spitex-Verband Graubünden und der Bündner Spital- und Heimverband das Image des Pflegeberufs verbessern.
Mit Plakaten wie «Ich pflege Herr Cavegn», «Mich pflegt Nadine» oder «Wer wird sie morgen Pflegen?» erwarteten die Initianten am Freitagmorgen die Grossrätinnen und Grossräte in der extra verlängerte «Znüni»-Pause. Natürlich durften dazu Kaffe und Gipfeli nicht fehlen. Der Grund für diese Aktion ist, dass man den Politiker auf den demografisch bedingten Pflegebedarf aufmerksam macht. Der Verband Spitex Graubünden und Bündner Spital- und Heimverband will derzeit das Image und die Attraktivität des Pflegeberufs verbessern.
Austausch mit Pflegepersonal und -bedürftigen
Mitarbeitende der Spitex-Organisation und Pflegeheime sowie deren Bewohnerinnen und Bewohner sind aus dem ganzen Kanton angereist, um die Gelegenheit zu ergreifen, den Politikern auf die Wichtigkeit der Langzeitpflege aufmerksam zu machen. Die Politiker waren nicht abgeneigt, sich auf Gespräche einzulassen und in friedlicher Atmosphäre auf dem Theaterplatz in Chur mit Pflegebedürftigen oder Pflegepersonal auszutauschen. Das klare Ziel der Aktion ist, für Gesprächsstoff und Diskussionen zu sorgen.
Peter Peyer als Botschafter
Um die Langzeitpflege auch in Zukunft gewährleisten zu können, braucht es gute politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie ausreichend Fachpersonal. Die Politik ist mitverantwortlich, damit die Langzeitpflege ein interessantes, abwechslungsreiches und herausforderndes Tätigkeitsfeld mit vielseitigen Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten ist. Dies betonte vor Ort auch Regierungsrat Peter Peyer, der als Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit als Botschafter für die Anliegen der Langzeitpflege gewonnen werden konnte.
«Eine würdige Pflege und Betreuung der Menschen in Graubünden muss auch in Zukunft sichergestellt werden. Dazu müssen wir schon heute die Weichen stellen», sagte Regierungsrat Peyer. Die Aktion vor dem Grossen Rat bildete den Auftakt zu einer mehrjährigen Imagekampagne von «Spitex und Pflegeheime Graubünden» mit dem Ziel, das Ansehen der Langzeitpflege zu verbessern und Jugendliche sowie Quereinsteigerinnen und -einsteiger für eine Lehre beziehungsweise eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld zu motivieren.
(Bilder/Video: GRHeute)