Die romanische Dachorganisation Lia Rumantscha feierte vom 1. August bis am Sonntag im Oberengadin ihren 100. Geburtstag. Rund 5’000 Besucherinnen und Besucher strömten insgesamt auf den Dorfplatz von Zuoz, der sich in einen Ort der Begegnung und des Austauschs verwandelte.
Einer der Höhepunkte des Jubiläumsfestivals war das Theaterstück «Tredeschin Retg», das eigens für das 100-Jahr-Jubiläum adaptiert wurde. Das mit Musik und Tanz inszenierte Stück erfreute sich grosser Beliebtheit. Wegen der grossen Nachfrage konnten gleich zwei Zusatzvorstellungen gespielt werden. Die insgesamt zehn Vorführungen waren jeweils restlos ausverkauft.
11 Thementage – 11 verschiedene Couleurs
Begegnung und Gastfreundschaft standen im Zentrum des Festivals «100 onns Lia Rumantscha». An den elf Thementagen, die die vielen verschiedenen Arbeitsfelder der Lia Rumantscha repräsentierten, fand ein reger Austausch statt – zwischen den Romaninnen und Romanen der verschiedenen Talschaften, der Diaspora sowie der verschiedenen Sprachgemeinschaften Graubündens und der Schweiz. Von Lesungen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen über Ausstellungen und Workshops bis hin zu einem Fussballturnier und Konzerten aller Stilrichtungen – die über 80 Programmpunkte boten Attraktives, Spannendes und Unerwartetes für jeden Geschmack und jedes Alter. Gerade am Familientag und an der Festa da 100 onns zeigte sich, wie mannigfaltig und lebendig die Rumantschia ist.
Die Rumantschia lebt
Gefeiert wurde ein 100-Jahr-Jubiläum, doch der Fokus lag nicht auf der Vergangenheit. Während der drei Festivalwochen gab es täglich Anlässe, die den Blick auf die Zukunft richteten. Die Diskussionen mit Teilnehmerinnen und Besuchern waren dabei stets konstruktiv und geprägt von einem lösungsorientierten Ansatz – so auch beim Thema Rumantsch Grischun und Idiome. Auch über die Landesgrenzen hinaus wurde von den Feierlichkeiten berichtet.
(Bilder: zVg./Mayk Wendt)