Es glitzert und funkelt überall: Das Grand Hotel Bad Ragaz hat sich zum 150. Geburtstag ein Facelifting geschenkt. «Es ging darum, die Grand Dame wachzuküssen», sagte Hausherr Marco R. Zanolari.
Äusserlich hat sich im «Quellenhof» des Grand Resort Bad Ragaz nicht viel verändert. Innen blieb seit Ende Januar bis zum 1. Juli dieses Jahres fast kein Stein auf dem anderen, wie ein Rundgang im neu eröffenten Grand Resort am Mittwoch in Bad Ragaz zeigte. Es ist exakt der 150. Geburtstag des Grand Resort.
Zu diesem stolzen Ereignis wird eine fünfstöckige Torte aufgefahren. Weisse Ganache, durch dessen Mitte sich ein Fluss zieht. Oder wie Generalmanager Marco R. Zanolari sagt: «Das Wasser ist unsere DNA.» Das Wasser zieht sich durch das ganze Grand Resort – von den Teppichen in der Junior- und in der King-Suite, vom Brunnen am Eingang bis zum Kronleuchter aus 700 Kugeln in weiss und blau, der sich in der Mitte des Treppenhauses wie ein Wasserfall aus 16 Metern in die Tiefe wirft. «Die Lichter sollen weich fliessen, es soll wie im Fluss sein», sagt Marco R. Zanolari.
Die Bar steht mitten im Restaurant
Überhaupt blinkt und leuchtet es überall. Die neue Weinbar, ein Halbrund mit ausgestellten Weinen aus der Region und dem Rest der Welt, hat ebenfalls eine Art Kronleuchter. Sie soll beim Gläser klingen ein Lichtspiel zeigen, aber auch das funktioniert gemäss den Gesetzen des Vorführeffekts ausgerechnet an diesem Mittwoch nicht. Die Weinbar mit integrierten Weinkeller ist trotzdem ein Ereignis für sich – ebenso wie die daneben liegende Bar mit dem neuen Restaurant «Verve» unter der Ägide von Starkoch Sven Wassmer. Sie wurde mitten ins Restaurant gestellt und macht zusammen mit dem Weinkeller das ganze Ensemble zu einer runden Sache.
45 Millionen Franken hat dieser Umbau gekostet. Und warum das alles? Weil man die Zimmer mit den heute üblichen integrierten Klimaanlagen ausrüsten wollte. Das hätte allein 12 Millionen Franken gekostet und riesigen Aufwand bedeutet. So kam man schliesslich dazu, das ganze Hotel einem Facelifting zu unterziehen. Die Vorbereitungen dauerten zwei Jahre. Was für Marco R. Zanolari ein wachküssen war, ist für CEO Patrick Vogler eine «Wiedergeburt». «Es ist ein Juwel. Wir sind irrsinnig stolz und wahnsinnig begeistert», sagt er.
Schlaflose Nächte
Der Umbau hatte fünf Monate gedauert. Nach dem Wef am 27. Januar wurde das Grand Hotel geschlossen und am 1. Juli pünktlich zum Seniors Open wieder eröffnet. Manch einer hatte schlaflose Nächte deswegen, aber am Schluss hat alles geklappt, wie es musste. «Ein paar Schrauben fehlen noch.» Aber bis am Samstag, wenn das Grand Opening stattfindet, wird auch das erledigt sein.
Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen, wie ein Rundgang durch eine Junior-Suite und die King Suite ergeben hat. Vor allem die King Suite dürfte für viele ein unerfüllter Traum bleiben: Eine Küche, wie sie in jeder Wohnung steht, ein Badezimmer von der Grösse eines Kinderzimmers, ein «Töggeli-Kasten» und ein Hometrainer mit Glas-Elementen und eine Terrasse, so gross wie zwei Junior-Suiten. Die King Suite lässt sich zu einem Ensemble mit bis zu sieben Zimmern ausbauen. Kostenpunkt: vier- bis fünfstellig. Aber was man dafür geboten bekommt, ist eigentlich unbezahlbar.
(Bilder: GRHeute)