Armon Orlik auch am NOS eine Klasse für sich

Armon Orlik ist weiter in Topform: Der Bündner Spitzenschwinger verteidigte in Hallau am Nordostschweizer Teilverbandsfest dank einem Sieg im Schlussgang gegen Domenic Schneider seinen Titel aus dem Vorjahr und entschied das fünfte Fest in Folge in dieser Saison für sich.

Rund 160 Schwinger, darunter 16 Eidgenossen, massen sich am Nordostschweizer Schwingfest vor 4200 Zuschauern bei tropischen Temperaturen, aber teils auch böigen Winden. Im Anschwingen stellte Armon Orlik nach einem attraktiven Gang mit Remo Käser, schwang sich im Anschluss aber immer besser ins Fest: Zuerst setzte er sich Christian Bernold durch, dann nach einem schweren dritte Gang gegen Lario Kramer mit einem Kurzzug. 

Nach dem vierten Gang, einem Sieg über Roman Schnurrenberger, übernahm der 24-jährige Maienfelder die Tabellenführung. Die Schlussgang-Teilnahme verdiente er sich nach einem souveränen Sieg gegen Stefan Burkhalter. Dort traf er auf Domenic Schneider, der sich ebenso souverän qualifizierte.

Der Schlussgang versprach grosse Spannung, da bei einem Gestellten aufgrund der Konstellation an der Spitze noch ein Schwinger durch einen Sieg im 6. Gang an den beiden vorbeiziehen hätte können. Mit Schneider hatte sich Orlik in diesem Frühjahr bereits im Schlussgang am Thurgauer Kantonalen duelliert, bereits damals hatte der Bündner obsiegt. 

Orlik, der dieses Jahr noch keinen Kampf verloren hatte, geriet in den Startminuten nach Kurz von Schneider in arge Bedrängnis, befreite sich aber mirakulös aus der Defensive und legte seinen Gegner seinerseits einige Minuten später nach einem Konter mit Kurz ins Sägemehl. Dort machte Orlik, was er am Boden immer zu tun scheint und drückte den festsetzenden Schneider zum Sieg auf den Rücken.

«Es ist der schönste und wichtigste Erfolg für mich in diesem Jahr», so Orlik nach dem Sieg gegenüber SRF, «es ist heute sehr gut gelaufen, von Anfang an. Der Druck von Schneider war gross, aber am Ende ging es doch wieder irgendwie auf.» 

Für Orlik bedeutete das Fest in Hallau den 40. persönlichen Kranz seiner noch jungen Karriere, 17 Festsiege hat der 24-Jährige bereits auf seinem Konto. Mit dem erneuten Triumph am NOS ist der Maienfelder seiner Favoritenrolle in dieser Saison bisher immer gerecht geworden und ist für das Eidg. Schwing- und Älplerfest vom 23.-25. August in Zug zweifellos der grösste Bündner und Nordostschweizer Trumpf.

Der Thurgauer NOS-Spitzenschwinger Samuel Giger holte sich bei seinem Comeback nach seiner Schulterverletzung souverän einen Kranz, wie übrigens auch Stefan Burkhalter, der als 45-Jähriger den 108. Kranz seiner Karriere gewann.

Kranz für Mauro Gartmann

Aus Bündner Sicht konnte neben Orlik nur der Flerdener Mauro Gartmann jubeln: Zwei Wochen nach dem Kranzgewinn am Bündner-Glarner holte sicher der 23-Jährige auch in Hallau das begehrte Eichenlaub – zum vierten Mal in seiner Karriere, und zum ersten Mal an einem Teilverbandsfest. Gartmann startete mit zwei Gestellten mässig und verlor später gegen David Dumelin, dank drei Plattwürfen, darunter im fünften und im sechsten Gang, klassierte er sich am Ende gerade noch in den Kranzrängen.

Die weiteren Bündner gingen leer aus: Der Prättigauer Sandro Schlegel vergab einen Kranz im verlorenen letzten Gang gegen Christian Blaser. Keine Kranzchancen hatten der Emser Marc Jörger, der seine Chancen wie der Davoser Christian Biäsch und der Almenser Ursin Battaglia mit je zwei Niederlagen entschwinden sah. Auch der Churer Michael Fontana mit drei Gestellten, der Prättigauer Jan Wehrli, der Emser Corsin Jörger und der Heinzenberger Fabio Castelli waren im Kampf um einen Kranz chancenlos. Der Churer Mike Peng und der Buchener Patrick Mathis mussten den Wettkampf verletzungsbedingt aufgeben. 

 

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(Bilder: Livestream SRF)