Das Giuvaulta in Rothenbrunnen hat zweifachen Grund zum Jubeln: Einmal wurden 17 Diplomandinnen und Diplomanden gefeiert. Und einmal feierte die Berufsschule PrA Graubünden ihr 30-jähriges Bestehen.
Der Abend beginnt mit romantischer Musik und einer Diashow. Zu sehen sind Projekte und Ausflüge der Jugendlichen, die ihre berufspraktische Ausbildung abgeschlossen haben. Es ist wie immer bei solchen Angelegenheiten: Die Schülerinnen und Schüler lachen, rufen ein peinliches «Naai» in die Runde. Aber es ist ein Zeugnis ihrer geleisteten Arbeit: Die Ausbildung an der Berufsschule PrA Graubünden ist abgeschlossen. Ein Drittel von ihnen ist parat für den 1. Arbeitsmarkt, die anderen zwei Drittel werden in geschützten Arbeitsplätzen beschäftigt werden.
Die Berufsschule wurde vor 30 Jahren gegründet. «Drei Monate später fiel die Mauer. Einen kausalen Zusammenhang konnten wir nicht feststellen», sagt «Hausherr» Hubert Kempter. Damals gab es nur wenige Möglichkeiten für eine IV-Anlehre im 1. Arbeitsmarkt. Aus 5 bis 8 Schülern und einem Lehrer wurde eine Institution mit bis zu 25 Absolvierenden pro Jahr. Bis heute ist die Berufsschule, welche das Giuvaulta führt, fast einzigartig in der Schweiz. «Was aus den Bergen kommt und nichts mit Skifahren zu tun hat, wird vom Rest der Schweiz skeptisch beäugt», sagt Hubert Kempter.
Als «Stargast» ist der ehemalige Liechtensteiner Skistar Marco «Büxi» Büchel geladen. In vier Episoden erzählt er aus seinem Leben: «Liegestühle in St. Tropez» handelt davon, wie ihm Andreas Wenzel sagt, dass nichts aus ihm werde. Sechs Jahre später ist er Vize-Weltmeister und Andreas Wenzel sagt zu ihm, er habe das Potential gesehen, ihn aber motivieren wollen. «Ich muss sagen, er hatte recht.» Die anderen drei Geschichten tragen die Titel «Alptraum in Vail», «Jubel in Adelboden», «Tränen in Val d’Isere». Im Grossen und Ganzen geht es dabei darum, dass man seinen Träumen folgen soll und niemals aufgeben darf.
«Sie sind mir ans Herz gewachsen»
Nico Mauerhofer, alias Nice-O, der Finalist von «Musik unterscheidet nicht», rappt es später so: «s‘Läba isch amel ächt nid bunt vieles lauft amigs ächt nid rund/ dass in Momenta vieles Negativa zämma kunnt/ ma wet da Blick noch vüra nid verlüra aber es got so nid/ i kenn das es fickt din Kopf es zerschloht so di».
Und nochmals anders drückte es Schulleiter Christian Stalder aus, der seine Schülerinnen und Schüler verabschiedete: «Das eine oder andere graue Haar geht auf ihre Kappe, aber sie sind mir ans Herz gewachsen.» Den Schülerinnen und Schülern, die von anderen Giuvaulta-Absolventen artig ihre Diplome und ein kleines Geschenk in Empfang nehmen, kostet es ein leichtes Stöhnen. «Din Respekt bliebt dir im Härza wia dini Family/ dina Fründeskreis und lösch dini Enemies», rappt Nice-O.
(GRHeute)