Eigentlich standen die Vorzeichen der Bündner P1-Turner vor allem im Mannschaftskampf um die drei begehrten Podestplätze nicht schlecht, wären da nicht diese negativen Erinnerungen vom letzten Jahr, als sie am letzten Gerät, dem Pilz/Pferdseit ihre bis dahin recht gute Position fünf einbüssten und auf Rang sieben abrutschten.
Auch in diesem Jahr mussten die Bündner zum Schluss an dieses Gerät. Enyo Widmaier (BTV Schiers) Maurin Gloor (STV Igis) und Massimiliano Curcio erwischten alle samt bis zum letzten Gerät, dem Pferd, einen ausgezeichneten Wettkampf. Ohne nennenswert gröbere Fehler turnten sie sich bravourös ihrem letzten Gerät entgegen, im Wissen, dass von drei gezeigten Übungen zwei ohne gröbere Fehler für eine Medaille ausreichen würden. Ihr langjähriger erfahrener Cheftrainer Jens Pahl stellte die jungen Turner genau auf diese Situation im Training ein. Drei Wochen lang wurde am Ende des Trainings ein Pferdübungsdurchgang angesetzt, um genau diese Situation zu simulieren.
Leider musste der jüngste Turner der Bündner, Massimiliano Curcio, gleich als erstes das Gerät verlassen. Nun mussten die beiden anderen Übungen unbedingt durchlaufen, um noch eine Medaille realisieren zu können. Erst Enyo Widmaier, der wie gewohnt eine solide Übung mit 15.40 Pkt. anbot, und zum Schluss Maurin Gloor, mit 13.95, liessen die Bündner Kutus bis zur Rangverkündigung zittern, ob es gereicht hat. Dann der aufbrausende Jubel. Die Bündner haben es auf den 3. Podestplatz in der Mannschaft geschafft. „Die Schwierigkeit liegt für uns in der Tatsache, dass wir in Maienfeld die einzigen sind, die sich mit Kunstturnen in Graubünden beschäftigen. In Zürich sind es deren 12 Vereine und daraus eine stabile Mannschaftsleistung zu entwickeln ist weitaus einfacher. Daher bin ich sehr stolz auf die Leistung all unserer Jungs und vor allem auch auf das Engagement der Eltern und der Schulen bei der grosszügigen Erteilung von Dispensen zu Gunsten von Training und Wettkämpfen. Ohne dies sind solche Erfolge im Kunstturnen nicht machbar“, äussert sich ein überaus glücklicher und freudiger Trainer.
Im P2 turnte Nino Glabier (TV Jenaz) einen seiner besten Wettkämpfe der Saison. Am vorletzten Gerät, dem Boden, gelang ihm sogar die Bestnote in dieser Altersklasse mit 13.90 Pkt. Aber auch er musste leider dann am letzten Gerät Einpauschenpilz/Pferd vorzeitig einen Fehler hinnehmen. Hiermit war letztendlich eine Top Ten Platzierung nicht mehr realisierbar, er kam aber auf einen erfreulichen 15 Platz.
Im P3 turnte sich mit Nico Alder (TV Mels) mit der Mannschaft des Kanton St.Gallens auf den Vizemeisterrang. Da Alder auch immer noch im Kunstturnzentrum Maienfeld trainiert, aber im TV Mels beheimatet ist, nimmt er das Stadtrecht für die Mannschaft des Kantons St.Gallen war. Alder hatte sich im März die Mittelhand im Training gebrochen, wurde aber noch pünktlich zum Saisonhöhepunkt wieder fit. Obwohl mit grossen Trainingsrückstand behaftet, gelang ihm ein fehlerloser Wettkampf und er turnte sich somit auf einen sehr erfreulichen 12. Schlussrang.
Auch die zwei ehemaligen TZGR-Turner Janic Meier (TV Maienfeld) und Kilian Schmitt (TV Mels) konnten sich je eine Medaille an der SMJ erturnen. Meier, Schweizermeister der beiden vergangenen Jahre am Reck im P5, musste sich diesmal den Konkurrenten einer Königsklasse P6 stellen. Hier gehen Athleten an den Start, die teilweise zwei Jahre älter als Meier sind. Trotzdem gelang ihm auch hier, sich auf den 3. Podestplatz zu turnen. Des Weiteren gelangen ihn noch ein 8. Diplomrang im Mehrkampf und der 4. Diplomrang am Barren. Schmitt turnte die zweitschwierigste Übung am Reck im P5 und wurde am Ende mit dem zweiten Platz belohnt. Auch ihm gelang noch ein 4. Diplomrang im Mehrkampf und am Barren sowie ein 5. Diplomrang am Sprung. „Wir können sehr stolz und zufrieden mit der SJM sein. Fünf von sechs unserer an den Start gegangenen Kunstturner bringen eine Medaille und insgesamt 5 Diplomauszeichnungen mit nach Hause. „Nun ist es für mich auch etwas leichter, nach diesen Erfolgen in die zweite Reihe zurückzutreten und anderen, jüngeren Trainern das Steuer im TZGR zu überlassen.“ so Pahl im Anschluss an die Wettkämpfe der Meisterschaften.
(Quelle/Bilder: zVg.)