Wo einst die roten Blöcke in Zizers standen, ist es weiss geworden. Leben gibt es auch – mit einem Coop, der schon bald seine Tore öffnet.
Der Schock war gross, als heraus kam, dass die roten Blöcke in Zizers abgerissen werden müssen. Bei Renovationsarbeiten war unter den Badezimmerfliesen Asbest entdeckt worden. Ungefährlich, wenn er unter den Fliesen steckt, gefährlich, wenn er freigesetzt wird. 35 Mieterinnen und Mieter mussten sich eine neue Heimat suchen.
Zwei Jahre ist das inzwischen her, und in der Zwischenzeit hat sich viel getan. Die roten Blöcke sind weg, an ihre Stelle traten drei weisse. Aus 35 Wohnungen wurden 33 – 9 Zweieinhalbzimmer-, 10 Dreieinhalbzimmer-, 11 Vereinhalbzimmer- und drei Füneinhalbzimmer-Wohnungen. «Die Preise sind tiefer als der Durchschnitt in der Umgebung, der Ausbau höher als der Durchschnitt», sagte Jann Hartmann, Vize-Direktor der Gebäudeversicherung, der die Gebäude an der Rangsstrasse in Zizers gehören, am Donnerstagabend anlässlich des Richtfests. Die Mieten bewegen sich zwischen 1160 bis 2150 Franken. Das ist mehr als vorher. «Man kann das absolut nicht miteinander vergleichen», sagte Jann Hartmann. «Die jetzigen Mieter bekommen etwas völlig anderes als es vorher war.»
Das «andere» besteht aus einem Coop im Haus. «Man kann am Samstagmorgen mit dem Pijama die Gipfeli holen gehen», sagte Markus Feltscher, Direktor der Gebäudeversicherung. Ausserdem sind die Dächer mit riesigen Photovoltaik-Anlagen bestückt. «Wir wollten etwas Neues erschaffen», sagte Markus Feltscher. «Wir wollen Eigenversorgung.» Die Mieter der neuen Häuser «müssen» den Strom, der auf ihren Dächern produziert wird, selbst brauchen. «So wird der Strom billiger, weil Netzgebühren wegfallen», sagte Markus Feltscher. Die Wohnungen sind zudem mit eSmart ausgestattet, womit zum Beispiel die ganze Kommunikation in der Siedlung und mit der eigenen Haustechnik über ein Tablet und das Smartphone abgewickelt werden kann.
Der Coop soll am 5. September mit einem Fest eröffnet werden. Er ist 650 Quadratmeter 200 Quadratmeter grösser als die jetzige Filiale im Dorfzentrum von Zizers. 15’000 Produkte werden angeboten; und das Ladenkonzept ist so neu, das es bisher in Graubünden nur in vier Filialen in der Surselva eingesetzt wurde. «Wir arbeiten mit warmen Materialien, das kommt einfach viel besser an», sagte Ivo Dietsche, der Leiter der Verkaufsregion Ostschweiz-Ticino bei Coop. Zwölf Personen sind in der neuen Filiale eingestellt. «Es kommt ganz auf die Bevölkerung drauf an. Je mehr Umsatz, desto mehr Leute können wir einstellen», sagte Ivo Dietsche.
Die Wohnungen können ab dem 3. Juni über die eigene Homepage www.rangsstrasse-zizers.ch besichtigt und auch reserviert werden. Die Wohnungen über dem Coop sind ab November bezugsbereit, diejenigen in den anderen beiden Häusern ab 1. März nächsten Jahres. Achtung: Auch die Homepage wird erst am 3. Juni aufgeschaltet.
(Bilder: GRHeute)