Starke Broncos gewinnen im Europacup in Polen

Die Calanda Broncos haben in ihrem ersten Gruppenspiel im dieses Jahr höchsten europäischen Klubwettbewerb, der Central European Football League, überzeugt: Die Bündner siegten im Olympiastadion im polnischen Breslau gegen die Wroclaw Panthers mit 27:3 (7:3, 20:0, 0:0, 0:0).

Die Polen im 730 km entfernten Wroclaw waren die körperlich erwartet starken Gegner und und liessen in den Startminuten die Muskeln spielen: Die Broncos mussten den Ball im kalten (3 Grad) und regnerischen Wroclaw in der ersten Angriffsserie bereits nach drei Spielzügen abgeben, die Polen ihrerseits arbeiteten sich im Angriff erfolgreicher vorwärts und gingen früh mit einem Field Goal in Führung.

Die Broncos siegen in Wroclaw deutlich.

Zum Übel der polnischen Fans verletzte sich ihr amerikanischer Quarterback Chris Forcier früh, was das Timing der Gastgeber in der Folge merklich einschränkte. Wie auch immer, die Bündner liessen sich nicht einschüchtern und schalteten ihrerseits einen Gang hoch. Running Back Melvin Sassi sorgte mit einem Big Play über rund 70 Yards für die Wende: Nach dem 7:3 für die Schweizer änderte sich das Momentum im Olympiastadion umgehend: Die Panthers brachten im Angriff nicht mehr viel Zählbares zustande, der Pass Rush der Bündner setzte den polnischen Spielmacher unter Dauerdruck und forcierte in der ersten Halbzeit mit zwei Fumbles nach Quarterback Sacks auch Ballverluste. Auch die Lauf-Defense der Broncos – wieder mit dem in den letzten Wochen verletzt gewesenen Robert Kitching als Anker in der Mitte – liess nur noch wenig anbrennen und hatte das Geschehen jederzeit unter Kontrolle. 

Starker Broncos-Quarterback Conner Manning

Im Angriff zeigte Broncos-Quarterback Conner Manning, warum er derart hochdekoriert ist: Mit klugen Entscheidungen managte er das Spiel in Perfektion und bediente Severin Murk und Lukas Lütscher im zweiten Viertel zur komfortablen 20:3-Führung (Zusatzkicks: Erik Rageth). Und wenn es darauf ankam, nahm der Amerikaner seine Beine auch mal selbst in die Hand und zeigte eine zuvor in dieser Saison nicht gesehene Dimension: Mit dem 27:3 kurz vor der Pause aus kurzer Distanz sorgte Manning bereits zur Halbzeit für eine Vorentscheidung. Herzstück der Offense war aber einmal mehr das direkte Laufspiel hinter einer erneut sackstarken Offense Line, die für die Running Backs Steffen Haenelt und Tino Muggwyler immer wieder Löcher aufriss. 

Die schweren Jungs der Broncos in der Offense Line dominierten ihre polnischen Gegenspieler.

Nach der starken ersten Halbzeit – der zweifellos besten in der bisherigen Saison – nahmen die Bündner in der zweiten Hälfte das Tempo etwas raus und versuchten, die Spielzeit zu kontrollieren. Die Polen kämpften mit kraftvollem Laufspiel um den Anschluss, liessen aber einen wirkungsvollen Passangriff vermissen. Und als sie es doch versuchten, schnappte die Broncos-Falle zu, Marco Mahrer stoppte im dritten und im vierten Spielviertel mit je einer Interception die vermeintliche Aufholjagd der Panthers. Auch wenn der Broncos-Angriff in der zweiten Halbzeit nicht mehr allzu viel Zählbares mehr zustande brachte, war der Sieg der Broncos nie mehr in Gefahr: Zu stark trat die disziplinierte und bestens eingestellte Broncos-Verteidigung – angeführt vom omnipräsenten Defense Lineman Mauro Bühler – gegen die «passlose» polnische Offense auf.

Die nächsten beiden Broncos-Spiele in der CEFL finden an der Churer Ringstrasse statt.

Am Ende siegten die Bündner klar mit 27:3 und haben damit einen ersten grossen Schritt zu ihrem Ziel gemacht, die Ostgruppe in der CEFL zu gewinnen und damit ins Endspiel einzuziehen. Neben Wroclaw und Calanda sind der türkische Meister Koc Rams Istanbul, der zuvor schon gegen Wroclaw mit 36:52 verloren hat, sowie der serbische Meister Kragujevac Wild Boars in der Ostgruppe der CEFL dabei. Die Broncos empfangen beide verbleibenden Gegner noch an der Churer Ringstrasse. Im nächsten Gruppenspiel in der CEFL sind in zwei Wochen die Kragujevac Wild Boars in der Bündner Hauptstadt zu Gast.

Ein zufriedener Headcoach Geoff Buffum (r.) nach Spiel-Ende.

 

 

(Bilder: Livestream Wroclaw Panthers)