Die Erfolgsrechnung 2018 der Stadt Chur weist einen Gewinn von 27.2 Millionen Franken aus und übertrifft damit sowohl das Budget wie auch das hervorragende Vorjahresergebnis. Wie die Stadtkanzlei in einer Medienmitteilung meldet, seien damit die Voraussetzungen für die Realisierung grosser Investitionsvorhaben günstig.
Mit einem Selbstfinanzierungsgrad von 188 % konnte die Stadt Chur im vierten Jahr in Folge alle getätigten Investitionen vollumfänglich mit Eigenmitteln finanzieren. Der Durchschnitt des Selbstfinanzierungsgrads der letzten vier Jahre liegt ebenfalls bei 188 %. Die Stadt konnte in diesem Zeitraum somit rund 67 Millionen Franken zur Seite legen.
Bei einem Aufwand von 244.7 Millionen und einem Ertrag von 271.9 Millionen Franken weist die Erfolgsrechnung 2018 im Vergleich zum Vorjahr ein Gewinn-Wachstum von 700’000 Franken aus. Gegenüber dem Budget fiel der Rechnungsabschluss gar um 22.7 Millionen Franken besser aus – 3.1 Millionen wurden weniger ausgegeben als geplant, der Ertrag lag gar um 19.5 Millionen Franken höher als budgetiert.
Mehr Steuereinnahmen
Dieses ausserordentliche Ergebnis basiert nicht zuletzt auf Aufwertungen von Baurechtsgrundstücken und Liegenschaften im Finanzvermögen, die mit 14 Millionen Franken zu einem höheren Ergebnis beigetragen haben. Auch bei den Steuern ergaben sich 2018 Mehreinnahmen von 5.6 Millionen Franken, höhere Entgelte für Dienstleistungen und Amtshandlungen schlugen mit einem Plus von einer Million zu Buche. Bei den Steuereinnahmen war ein Einmaleffekt von zwei Millionen Franken zu verzeichnen: Dabei geht es um Nachsteuern aufgrund des automatischen Informationsaustauschs AIA. Die IBC Energie Wasser Chur lieferte erneut 2.6 Millionen Franken mehr ab als budgetiert. Durch Managementleistung und Kostendisziplin in der städtischen Verwaltung konnten Einsparungen von 1.9 Millionen beim Personal sowie 1.1 Millionen Franken beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand realisiert werden. Das Nettovermögen der Stadt Chur nimmt damit auf 340.9 Millionen Franken zu.
Weiterhin grosser Investitionsbedarf
2018 wurden von der Stadt Chur Nettoinvestitionen von 23.6 Millionen Franken getätigt. Das Investitionsbudget von 34.6 Millionen Franken wurde dabei um 10.9 Millionen Franken (32 %) unterschritten. Die wichtigsten umgesetzten Projekte waren die Kunstrasenplätze 1 und 3 auf der Oberen Au, die Altlastensanierung im Alten Forstwerkhof, die Mühlbachverlegung in der Oberen Au und der Bau der Bodmerbrücke. Nicht ausgeschöpft wurde das Investitionsbudget wegen diverser Projektverzögerungen.
Die nächsten grossen Bauvorhaben stehen bevor: Durch das Ja des Stimmvolkes zum Projekt «Eisball» wurde ein Generationen-Projekt im Umfang von 44 Millionen Franken zur Realisation freigegeben. Der Stadtrat äusserte sich am Dienstag hocherfreut über den Abschluss: «Die Bedingungen, um jetzt in die Zukunft unserer Stadt zu investieren, könnten nicht besser sein – packen wir es an!», so Stadtpräsident Urs Marti.
(Bilder: Archiv GRHeute/Projekt Eisball)