In der MySports League verbleibt der EHC Chur auch vor den letzten beiden Relegationsspielen unter dem Strich: Nachdem der Stadtklub im kapitalen Spiel gegen Düdingen am Dienstagabend im Schlussdrittel einen 3:0-Vorsprung verspielt hatte, blieb am Ende «nur» ein 4:3-Overtime-Sieg. Der Ligaerhalt ist für Chur aber trotzdem noch aus eigener Kraft möglich.
Für den EHC Chur geht das Zittern weiter. Dabei lag der «Dreier» am Dienstagabend gegen den direkten Konkurrenten Düdingen Bulls doch eigentlich auf dem Serviertablett bereit: 3:0 hatte der Stadtklub nach 40 Minuten gegen die Gäste geführt: Lukas Sieber früh im ersten Drittel (7.) und zweimal Simon Scherrer im Mittelabschnitt (29., 33.) lenkten die Bahnen in Richtung eines klaren Sieges. Ein Sieg, der die Bündner zu Düdingen hätte aufschliessen lassen. Ein Sieg, der Chur aufgrund der eindeutigen Bilanz in den Direktbegegnungen erstmals seit langem wieder über den Strich gehievt hätte – und dies zwei Runden vor Ende der Relegationsphase.
Wäre, hätte, könnte – stattdessen gab der EHC vor 675 mehrheitlich entsetzten Zuschauern das Heft im Schlussdrittel aus der Hand: Bereits in der 43. Minute erzielte Düdingen durch Yannick Stettler den ersten Treffer, der die Hoffnungen in den Reihen der Fribourger weckte. Und als Michel Zwahlen rund 10 Minuten vor Schluss auf 2:3 verkürzte, war es endgültig vorbei mit den Nerven im Hallenstadion. Nur vier Zweigerumdrehungen später war es passiert, Düdingens Simon Perdrizat glich zum 3:3 aus, was den Gästen letztlich einen goldenen Punkt einbrachte und Chur einen solchen kostete.
Die Bündner holten sich durch Simon Scherrers dritten Treffer des Abends in der Overtime immerhin noch den Sieg, der für die Steinböcke alle Optionen offen lässt. Ein Zusatzpunkt, der ebenfalls noch viel wert sein könnte. Mit zwei Punkten Rückstand in die letzten beiden Relegationsspiele zu steigen ist zwar eine Ausgangslage, die alles andere als gemütlich ist – und am Dienstagabend auch unbedingt hätte vermieden werden müssen – aber noch ist alles offen.
Denn auch Star Forward konnte sich am Dienstagabend nicht vom Relegationsstrich absetzen: Die Waadtländer unterlagen dem längst geretteten Seewen in der Verlängerung mit 4:5 und müssen nun ihrerseits wieder zittern: Mit einem Sieg am Samstag im Thomas Domenig-Stadion könnte der EHC Chur im Direktduell zu den Westschweizern aufschliessen. Beide Teams hätten in dieser Saison dann zwei Spiele gegeneinander gewonnen, so dass das Kriterium 2 des Spielreglements in Kraft träte (siehe unten): Und da hat Chur mit einem Torverhältnis von 15:9 in der Relegationsrunde die Nase vorn (Star Forward 11:11) – und könnte also schon am nächsten Samstag über den Strich klettern. Und Düdingen ist ja auch noch nicht gerettet, würde bei Punktgleichheit mit Chur ebenfalls den Kürzeren ziehen. Eine packende Schlussphase im Kampf gegen den Abstieg ist auf jeden Fall garantiert.
(Archivbild: www.ehcfans.ch)