Churer Momentum gestoppt – HCPH von Shorthander bezwungen

Der EHC Chur hat in der Relegationsrunde in der MySports League einen Rückschlag einstecken müssen: Nach der 1:3-Auswärtsniederlage bei Star Forward liegen die Bündner vor den letzten drei Spielen weiterhin auf dem Abstiegsplatz. In den 1. Liga-Playoffs hat sich der EHC Arosa nach einem 3:0-«Sweep» gegen die Pikes Oberthurgau für die Halbfinals qualifiziert. Der HC Prättigau-Herrschaft hingegen steht nach einer knappen 2:3-Niederlage beim Qualifikationssieger Wetzikon (1:2 in der Best-of-5-Serie) vor dem Out. 

Nach zwei Siegen zum Start in die Relegationsphase der MySports League hat die Aufholjagd des EHC Chur in Morges einen Dämpfer erhalten. Der Stadtklub unterlag den Westschweizern mit 1:3 und steht in der damit weiter auf dem Abstiegsplatz. Die Churer mussten gegen die aufsässigen Waadtländer nach einem frühen Gegentreffer in der 11. Minute früh einem Rückstand hinterherlaufen, obwohl sie in den Startminuten druckvoll auftraten. Der EHC hatte in der Folge zwar zwei Powerplay-Gelegenheiten, unmittelbar nachdem die zweite Überzahl-Chance im Mitteldrittel aber verstrichen war, erhöhte das mit nur 14 Feldspielern angetretene Morges auf 2:0 (29.). Die Churer reagierten zwar postwendend durch Cedric Sieber zum Anschlusstreffer – dies sollte aber das einzige Tor der Bündner am Samstagabend bleiben. Eineinhalb Minuten vor Schluss machte der völlig freigelassene Julien Bariatti, nach einer missglückten Befreiungsaktion der Churer, den Sack mit dem 3:1 endgültig zu.

Bittere Churer Niederlage in Morges.

Alles verloren ist für den EHC Chur damit noch nicht: Da die Düdingen Bulls ihrerseits gegen das seit langem gesicherte Seewen mit 1:3 unterlagen, liegt der EHC Chur weiterhin nur drei Punkte hinter den Fribourgern aus Düdingen. Star Forward hingegen hat nun – nach dem Sieg gegen den EHC am Samstagabend – die besten Karten im Abstiegspoker. 

Mit einem Sieg am Dienstagabend im Thomas-Domenig-Stadion gegen die Düdingen Bulls könnte der EHC Chur nicht nur mit den Fribourgern gleichziehen, sondern wegen der klar besseren Bilanz in den Direktbegegnungen in diesem Winter auch überholen (4:0). Eine Niederlage hingegen würde das Schicksal der Bündner praktisch beschliessen. 

EHC Arosa ist durch

In der 1. Liga hat der EHC Arosa die Playoff-Halbfinals auf schnellstem Weg erreicht: Nach dem 4:2-Heimsieg gegen die Pikes Oberthurgau haben die Schanfigger die Viertelfinal-Serie mit 3:0 gewonnen und müssen nun abwarten, wer im Halbfinal der Gegner sein wird. Über 700 Zuschauer im Sport- und Kongresszentrum Arosa mussten allerdings lange warten, bis der Sieg der Blau-Gelben im Trockenen war. Arosa ging zwar bereits nach 4 Minuten durch Tobias Klopfer 1:0 in Führung, gerieten gegen die tapfer kämpfenden Thurgauer aber im Mitteldrittel mit 1:2 ins Hintertreffen.

Gute Stimmung in Arosa.

Im letzten Abschnitt zwang Arosa das Glück auf seine Seite: Zuerst glich Thomas Hoffmann kurz nach Wiederanpfiff zum Ausgleich aus, die Gastgeber drückten in der Folge vehement auf die Entscheidung – unter anderem in einer fast eineinhalbminütigen 5-3-Überzahl. Das erlösende 3:2 fiel aber schliesslich bei numerischem Gleichstand, Nando Jeyabalan traf in der 56. Minute zum Gamewinner – und wenige Sekunden vor Spielende mit einem Empty-Netter auch zum 4:2-Sieg und der Halbfinal-Qualifikation.

Auf wen die Aroser dort treffen werden, steht noch nicht fest: Ein Halbfinal-Duell mit dem HC Prättigau-Herrschaft ist allerdings in weite Ferne gerückt. Die Bündner unterlagen dem Qualifikationssieger aus Wetzikon auswärts nach harter Gegenwehr mit 2:3 und stehen damit eine Niederlage vor dem Saison-Ende (1:2 in der Serie).

Nachdem die Bündner am Donnerstag zuhause die Chance auf einen 2:0-Vorsprung in der Serie vergeben hatten, waren sie auch am Samstagabend in Wetzikon nah dran an einer Überraschung: Nach einem torlosen Startdrittel hatte Gian-Andrea Thöny die Grün-Gelben im Mitteldrittel in Führung gebracht, gerieten dann aber – nicht zuletzt dank fünf kleinen Strafen in Serie – massiv unter Druck. Der Ausgleich kurz nach Beginn des Schlussdrittels lancierte das Spiel neu. Die Chance für den HCPH schien in der 48. Minute mit einem der wenigen Überzahlgelegenheiten zu kommen. Doch es kam anders: Statt einer erneuten möglichen Führung stürzte Timon Vesely die Bündner mit einem Shorthander ins Unglück. Erneut Vesely war es, der mit seinem dritten Treffer des Abends zum 3:1 zwei Minuten vor Schluss alles klar machte. Der Anschlusstreffer von Gian-Marco Schumacher 26 Sekunden vor Schluss half dem HCPH auch nicht mehr.

Wetzikon jubelt – der HCPH ist nun in arger Bedrängnis.

Damit müssen die Prättigauer am Dienstag vor eigenem Publikum – und dann auch am Donnerstag in einem allfälligen fünften Spiel in Wetzikon – gewinnen, wollen sie die Halbfinals, und damit ein Showdown mit dem EHC Arosa, noch schaffen. Wahrscheinlicher ist nach der Prättigauer Niederlage in Wetzikon allerdings, dass es Arosa in den Halbfinals mit dem GDT Bellinzona zu tun bekommt. So oder so beginnt der EHC Arosa die Halbfinals am kommenden Samstag (20 Uhr) mit einem Heimspiel.

 

(Bilder: Erwin Keller/HC Prättigau-Herrschaft/zVg./Screenshot Livestream Star Forward – EHC Chur/Facebook EHC Arosa/EHC Wetzikon / Video: M-News/Marco Eberle)