0:4 in Lugano, 1:2 zuhause gegen Fribourg-Gottéron: Der HC Davos ist mit zwei weiteren Niederlagen ins letzte Drittel der Regular Season gestartet. Die 10 Fakten vom Wochenende.
1. Offensive Impotenz I
Nur eine Woche nachdem der HCD erstmals in dieser Saison zuhause fünf Tore geschossen hatte (5:1 gegen die SCL Tigers), versagten die Bündner wieder im Angriff. In 120 Minuten in Lugano und zuhause gegen Fribourg gelang bei numerischem Gleichstand kein Tor – den einzigen Treffer erzielte Andres Ambühl gegen Fribourg im Powerplay.
2. Offensive Impotenz II
Das 0:4 in Lugano markierte das sechste Davoser Spiel (in 39 Begegnungen), in dem die Bündner diese Saison kein Tor schossen. In sieben Spielen traf der HCD nur einmal, in elf Partien zweimal. Zusammengerechnet bedeutet dies, dass der Rekordmeister in bisher 39 Saisonspielen 24-mal zwei oder weniger Tore schoss, oder anders gesagt in 62% aller Spiele. Im Durchschnitt aller NLA-Begegnungen hat der HCD 2,2 Tore pro Spiel erzielt.
3. Das Pech klebt am Stock
So bitter diese Statistik ist, Chancen hätte Davos dieses Wochenende durchaus gehabt. Der Hockey-Gott meinte es aber nicht gerade gut mit den Bündnern: Gegen Lugano scheiterte der HCD gleich dreimal an der Torumrandung, gegen Fribourg wurde der vermeintliche Ausgleich durch Egli nach einer Coaches Challenge Fribourgs wegen eines bei der Davoser Angriffsauslösung gesehenen Offsides von Andres Ambühl annulliert.
4. Davoser Spätstarter
Nicht wirklich geholfen hat in beiden Spielen, dass die Bündner von Beginn weg in Rücklage waren: Sowohl in Lugano wie auch gegen Fribourg kassierten die Gelb-Blauen den ersten Gegentreffer bereits in der 3. Minute.
☕️ Wieder ein schlechter Start. Nur gerade etwas mehr als 2 Minuten konnte der HCD die Null halten. Nur 80 Sekunden später glich Ambühl im Powerplay aus. Während dieser Phase schafften es die Davos nicht weitere Powerplays auszunützen. Somit geht es mit einem 1:1 in die Pause.
— Hockey Club Davos (@HCDavos_off) 2. Februar 2019
5. Rückkehrer in der Defensive
Beim HCD gab Magnus Nygren am Freitagabend sein Comeback. Der Schwede hatte am 29. Dezember im Spengler-Cup-Viertelfinal gegen Trinec einen Fussbruch erlitten.
6. Mehr Erfahrung
Erstmals in dieser Saison trat der HC Davos am Wochenende mit zwei ausländischen Verteidigern an (Nygren und Tomas Kundratek). Trainer Harjis Witolinsch nutzte die personellen Möglichkeiten und bildete in der Defensive drei Back-Paare mit je einem «Erfahrenen» und einem «Jungen»: Nygren hatte den 19-jährigen Davyd Barandun an seiner Seite, Kundratek den 22-jährigen Fabian Heldner, bzw. den ebenfalls zurückgekehrten 24-jährigen Sven Jung. Dazu nahm der 35-jährige Felicien DuBois den 18-jährigen Oliver Heinen unter seine Fittiche.
7. Wie weiter mit Anders Lindbäck?
Da pro Spiel nur vier Ausländer auf dem Matchblatt aufgeführt werden dürfen, war der Davoser Goalie Anders Lindbäck am Wochenende an beiden Spielen überzählig. Wie es aussieht, dürfte HCD-Coach Harjis Witolinsch auch im weiteren Verlauf der Saison auf Gilles Senn im Davoser Kasten setzen. Abgesehen von einzelnen Spielen, bei denen Goalie Senn oder einer der Söldner eine Pause brauchen (oder, Gott bewahre, verletzungsbedingt ausfallen), dürften die Tage von Lindbäck beim HCD somit gezählt sein. Der Vertrag des Schweden läuft Ende Saison aus.
8. Neuer Ersatzgoalie in Davos
Als Ersatzkeeper amtierte am Wochenende zweimal der 22-jährige Vincent Sauter, der in Graubünden kein Unbekannter ist. Sauter spielte neben dem HC Davos (U15, U17, U20) schon beim HC Prättigau-Herrschaft (U15) sowie einige Spiele in der 2. Liga beim CdH Engiadina (2013-2015) und in der 1. Liga beim EHC Chur (2015/16).
8. Das letzte Rechnen
Im letzten Herbst hatte GRHeute die Rechnung gemacht, wie der HC Davos noch auf die wohl für eine Playoff-Quali benötigten 66 Punkte kommen könnte. Nun ist es soweit: Davos müsste in den verbleibenden elf Regular-Season-Spielen jedes Mal gewinnen, um genau auf diese wahrscheinlich geforderte Punktzahl zu kommen. Natürlich ist das nicht mehr als eine statistische Spielerei mit einem grossen Seufzer…
9. Rapperswil-Jona kommt näher
Der Doppelnuller am Wochenende (kombiniert mit dem 4:1-Sieg der Rapperswil-Jona Lakers vom Freitag gegen die ZSC Lions) führt dazu, dass die Bündner in der Tabelle nur noch sieben Punkte vor dem Schlusslicht Rappi liegen. Eine Rolle spielt auch das wohl nicht: Gemäss dem bisherigen Saisonverlauf dürften sich die beiden Kellerkinder im Playout-Final gegenüberstehen.
10. Wie gehts weiter?
Am nächsten Freitagabend empfängt der HC Davos den HC Lausanne (19.45 Uhr) in der Vaillant Arena, am Samstag reisen die Landwassertaler zu den SCL Tigers: Für beide Gegner geht es um viel, brauchen sie doch im Kampf um einen Playoff-Platz – trotz ansprechender Tabellenlage (5., bzw. 4.) – jeden Punkt.
(Bilder: Screenshot SRF)