Digitaltour Tourismus 4.0 – Orientierung im Digitalisierungsdschungel

Mit der Digitalisierung erlebt der Tourismus einen tiefgreifenden Umbruch. Die Informations- und Buchungsmöglichkeiten erweitern sich täglich, ebenso wie die technischen Möglichkeiten an Gäste respektive ihre Daten zu gelangen und diese in innovative Produkte oder Services umzumünzen. Der Weiterbildungsbedarf ist unbestritten, deshalb wurde die Digitaltour Tourismus 4.0 von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur ins Leben gerufen.

Durch das exponentielle Wachstum der Datenströme, digitaler Kontaktpunkte und Angebote wird der Wettbewerb um den Gast schneller, härter, internationaler und v.a. innovationsgetriebener. Bei der Umsetzung der Digitalisierung im Tourismus treffen jedoch globale Tech-Konzerne wie Google, Booking.com, AirBnB, Tripadvisor & Co. auf vorwiegend kleine Unternehmen wie Hotels, Bergbahnen, Gastronomiebetriebe, Tourismusorganisationen, Sportschulen etc. Bei dieser Entwicklung haben Tourismusunternehmen Mühe zu erkennen, wo man den Hebel ansetzen muss, um den grösstmöglichen Mehrwert für den Gast und den besten Quick-Win fürs eigene Geschäft zu realisieren. Derzeit geht bei der Digitalisierungsreife der Betriebe die Schere noch stark auseinander. Einige wenige Vorreiter haben eine klare Vorstellung, wie sie die Digitalisierung in ihrem Unternehmen aktiv gestalten, andere sind noch weitgehend ahnungslos, welche Tools und digitalen Strategien bei der Gewinnung neuer Gäste eingesetzt werden können und welche bei der Anpassung der internen Prozesse zum Einsatz kommen können. Zur Bewältigung der Herausforderungen des digitalen Wandels muss jeder Betrieb nicht nur für die Bereitstellung der digitalen Infrastrukturen sorgen, sondern vor allem in die Qualifikation der Mitarbeitenden investieren. Dies bedingt von allen einen weitgehenden Überblick über die Digitalisierung im Tourismus zu haben und von guten Beispielen – innerhalb und von ausserhalb der Branche – lernen zu können.

Tourismus 4.0 bietet Chancen

Die Digitaltour Tourismus 4.0 durch den Kanton Graubünden bietet den Besucherinnen und Besuchern eine Orientierung, sich im Thema Digitalisierung zurechtzufinden und die Treiber des digitalen Wandels sowie die Möglichkeiten zur Gestaltung innovativer Dienstleistungen kennenzulernen. Neben dem Hauptvortrag zum Thema «Chancen des Tourismus 4.0 – was der Tourismus von der Industrie lernen kann» bietet die Veranstaltung vertiefende Fachreferate zum digitalen Marketing & Sales, der digitalen Transformation im Hinblick auf die eigenen Prozesse und der Kreation von kundenzentrierten Services durch Design-Thinking.

Zu den jeweiligen Fachinputs zeigen Praxispartner gelungene Anwendungsbeispiele in den Bereichen neuer, digitaler Angebote, Prozessverbesserungen mittels neuer Technologien und Schaffung von Kundennutzen durch innovative Dienstleistungen. Eine anschliessende Diskussionsrunde mit den Referentinnen und Referenten bietet Gelegenheit sich über Fragen und Erfahrungen auszutauschen. In der moderierten Schlussdiskussion werden die Ergebnisse des Nachmittages zusammengefasst und auf Fragen und Anmerkungen des Publikums eingegangen.

Die Digitaltour Tourismus 4.0 ist durch die HTW Chur mit freundlicher Unterstützung des Tourismusprogramms Graubünden 2014-2021 und in Zusammenarbeit mit dem Campus Tourismus entstanden. Eugen Arpagaus, Leiter Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, betont den Bedarf an Orientierung: «Es ist dem Kanton ein grosses Anliegen, dass sich möglichst viele Leistungsträger und Tourismusakteure aus Graubünden aktiv mit den Chancen der Digitalisierung befassen. Die Digitaltour 2019 bietet die Gelegenheit, sich einen Überblick zu verschaffen und Potenziale für sich und den eigenen Betrieb zu erkennen.»

Tourismuskompetenz auf Hochschulstufe

Verantwortlich für die Entwicklung der Digitaltour Tourismus 4.0 ist das Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur. Das ITF ist die bedeutendste Schweizer Aus- und Weiterbildungs- sowie Forschungsinstitution des Tourismus und der Freizeitwirtschaft auf Hochschulstufe – mit nationaler und internationaler Ausstrahlung. Durch angewandte Forschung und praxisnahe Entwicklungsprojekte trägt das ITF zur Weiterentwicklung des Tourismus bei. Insbesondere der Revitalisierungsprozess des Schweizer und Bündner Tourismus wird aktiv begleitet. Zu diesem Zweck werden die Forschungsfelder Service Innovation, Tourismus 4.0, Management von touristischen Immobilien und Infrastrukturen sowie Nachhaltige Entwicklung bearbeitet.

 

(Bild: zVg.)